Den Menschen in den Mittelpunkt stellen


Der Mensch muss für die Kirche im Mittelpunkt allen Denken und Handelns stehen. Daran hat Bischof Georg Bätzing bei der Diakonenweihe am Samstag, 17. März, im Limburger Dom erinnert. Der Kirche sei aufgetragen, „Menschen in ihrer Würde zu stützen und zu schützen, egal in welcher Lebensphase oder Lage sie sich befinden“, gab der Limburger Bischof den fünf Männern auf den Weg. „Groß ist, wer dient“, sagte Bätzing. Geweiht wurden Sven Georg Merten aus der Pfarrei St. Marien in der Augst, Benjamin Rinkart aus der Pfarrei Hl. Kreuz, Bergen-Enkheim, und Eronim Vârgǎ aus dem Bistum Iasi in Rumänien zu Diakonen sowie Gregor Mathey aus der Pfarrei St. Bonifatius aus Wiesbaden und Jürgen Rottloff aus St. Bartholomäus, Frankfurt, zu Ständigen Diakonen. Während des Weihegottesdienstes legte Bätzing den Weihekandidaten die Hände auf und sprach das Weihegebet. Als Zeichen für ihren besonderen Dienst als Diakon überreichte der Bischof ihnen auch das Evangelium und das Gewand eines Diakons.

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Diakone sind Menschen, die dazwischen gehen
In seiner Predigt erinnerte Bätzing an die etymologische Bedeutung des Wortes „Diakon“. „Der Wortstamm meint nämlich ,eilen, rennen, laufen, sich abmühen und dazwischen gehen‘“, sagte er. Wie Jesus sich selbst als Mittler zwischen Gott und den Menschen verstanden hat, seien auch Diakone Boten und Gesandte, die Gott und Menschen miteinander in Verbindungen bringen wollten. Sie seien aufgerufen, bei Fehlentwicklungen in Kirche und Gesellschaft dazwischen zu gehen.
„Wenn Sie im Leben der Pfarrei den Eindruck gewinnen, hier geht es mehr um das Gefäß als um den Schatz; mehr um den äußeren Status als den inneren Gehalt; mehr um Selbsterhalt als um Menschendienst, dann gehen Sie dazwischen und erinnern Sie daran, wozu eine Pfarrei, eine kirchliche Einrichtung, die Kirche insgesamt da ist“, forderte Bätzing die neuen Diakone auf.
Groß ist, wer dient.
„Wenn Sie den Eindruck gewinnen, in Ihren Teams, in unseren Gremien, bei Planungen und Sitzungen geht es mehr um Pöstchen als um Inhalte, mehr um persönliche Reputation als um Evangelisierung, dann gehen Sie dazwischen und erinnern daran, dass ja auch Jesus, unser Meister darauf verzichtet hat, verfügen und verteilen zu wollen.“ Diakonen seien dazu beauftragt, in der Pfarrei für eine gute Balance von Gottesdienst, Glaubensdienst und Menschendienst zu sorgen.
Beispiel Jesu als Kraftquelle
Die Kraft für ihren Dienst könnten die jungen Männer aus ihrer Berufung schöpfen. Diese Berufung mache stark für einen „außergewöhnlichen Beruf“. Der Glaube an Gott und das Vorbild Jesu könnten Kraftquelle und innere Motivation sein. Projekte, wie das von der Deutschen Bischofskonferenz gestartete „Gott im Abseits“ zeigten, dass Gott bei den Menschen, zu denen man sich nicht hingezogen fühle, zu finden sei. Zu den Menschen am Rande zu gehen, koste Überwindung. „Aber ihn zu suchen und ihm zu dienen ist offenbar ein erfüllendes Lebensprojekt.“

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