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LIMBURG, 28.06.2023

Der Kulturwandel muss weitergehen

Konsequentes Handeln und die Weiterarbeit am Kulturwandel hat Bischof Dr. Georg Bätzing mit Blick auf die alarmierende Zahlen angekündigt.

Viele Menschen haben das Vertrauen in die Kirche und die Verbindung zu ihr verloren. Dies machen die Zahlen der Kirchlichen Statistik 2022 für das Bistum Limburg deutlich, die die Diözese am Mittwoch, 28. Juni 2023, veröffentlichte. Zum Stichtag, 31. Dezember 2022 lebten im Bistum Limburg insgesamt 539.135 Katholikinnen und Katholiken. Das sind 21.642 weniger als Ende 2021. Mit 14.951 Frauen und Männer ist im vergangenen Jahr auch die Zahl derer um 3.265 gestiegen, die aus der katholischen Kirche ausgetreten sind. 


„Die Zahlen sind alarmierend. Wir können und wollen die Augen nicht vor dieser Entwicklung verschließen. Wir müssen weiter konsequent handeln und die Menschen müssen erfahren, dass wir an ihrer Seite stehen und für sie da sind“, kommentierte Bischof Dr. Georg Bätzing die Rekordzahlen. Der Bischof von Limburg warnt vor Resignation. „Ja, die hohen Austrittszahlen schmerzen und ich weiß, wie sehr sich Ehren- und Hauptamtliche in Pfarreien, Einrichtungen, Verbänden, Kitas, Schulen und der Caritas für andere einsetzen und wie wichtig ihnen die frohe Botschaft vom liebenden Gott ist. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Engagieren Sie sich bitte weiter und lassen Sie die Menschen, denen Sie tagtäglich begegnen, erleben, aus welchen Quellen sich Ihr Einsatz, Ihre Freude und Ihre Hoffnung speisen. Ich glaube, dass wir eine gute Botschaft haben, die unsere Gesellschaft dringend braucht und die zukunftsfähig ist“, so Bätzing.

Transparenz, Partizipation und neue Strukturen

An der Zukunftsfähigkeit werde im Bistum Limburg seit vielen Jahren intensiv gearbeitet. Mit dem Transformationsprozess als eine Konsequenz der Kirchenentwicklung setzt sich die Diözese für einen tiefgreifenden Kulturwandel ein. „Wir formulieren nicht nur Texte und fassen Beschlüsse. Vielmehr verändern wir die Strukturen so, dass eine neue Kultur wachsen kann, die Transparenz befördert, Partizipation ermöglicht und Missbrauch jeglicher Art verhindern soll“, erklärt der Bischof. Es sei wichtig, dass die neue Kultur erlebt werde und dass Vertrauen neu wachsen könne. In diesem Zusammenhang blickt Bätzing auf die Umsetzung der mehr als 60 Maßnahmen aus dem Projekt „Betroffene hören – Missbrauch verhindern“ im Bistum Limburg. „Wir setzen die Empfehlungen der Expertinnen und Experten konsequent um. Wir arbeiten hart daran, Schwächen im System aufzudecken, Risiken zu mindern und die Kirche von Limburg organisatorisch so aufzustellen, dass sich Menschen entfalten und wachsen können“, so Bätzing.

Wichtig ist dem Bischof auch, dass die Beschlüsse des Synodalen Weges umgesetzt und mit Leben gefüllt werden. „Wir haben uns auf dem Synodalen Weg wichtigen Fragen und Entwicklungen gestellt. Mehrheitlich haben wir Antworten gefunden und wollen Veränderung fördern. Dafür setze ich mich ein und werde diese Verantwortung für das Bistum Limburg gerne wahrnehmen“, so der Bischof.

Mehr Taufen, Erstkommunionen, Firmungen und Trauungen

Die Statistik meldet gestiegene Zahlen bei Taufen (3.327 im Jahr 2022 zu 2.998 im Jahr 2021), bei Erstkommunionen (4.233 zu 4.000) und bei Firmungen (2.825 zu 2.423). Im Jahr 2022 spendeten sich insgesamt 851 Paare das Sakrament der Ehe. Das sind 366 mehr als 2021. Gestiegen ist auch die Zahl der Eintritte. 2022 gab es 60 Eintritte und damit 11 mehr als 2021. Zudem wurden 201 Personen wieder in die katholische Kirche aufgenommen. Das sind 4 weniger als 2021. Konstant geblieben ist die Zahl der Bestattungen. Sie lag im Jahr 2022 bei 6.224 und 2021 bei 6.205.

Die aktuellen Zahlen aus den Pfarreien und Bezirken des Bistums Limburg gibt es im Internet unter: https://limburg.bistumsatlas.de/Statistik

Stephan Schnelle

Pressesprecher

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