FRANKFURT, 12.12.2021
Ein Netz aus Licht und Wärme
Bei der Aussendungsfeier des Friedenslichtes am Sonntagnachmittag lud Bischof Georg Bätzing die anwesenden Pfadfinderinnen und Pfadfinder zu einer kleinen Gedankenreise in den Weltraum ein. „Wenn genau jetzt einer im Satellit über Europa, das Mittelmeer und Israel fliegt und sehr gute Kameras hat, würde er sehen, wie in der Dunkelheit dieses Abends überall auf der Welt ein Licht aufgeht, an tausenden Orten, weil sich das Licht von Betlehem verbreitet“, sagte der Bischof im Gottesdienst-Gespräch mit DPSG- Diözesankuratin Katharina Kunkel. „Von oben sieht das aus wie ein Netz aus Licht und Wärme. Wer die Hand an die Flamme hält, spürt diese Wärme. Und Wärme ist Frieden“, so der Bischof.
Flammen und Lichterketten
Die zur Aussendungsfeier in der Kirche St. Bonifatius in Bonames nach Bonames gekommenen Kinder und Jugendlichen der 36 Pfadfinderstämme im Bistum erlebten einen stimmungsvollen Gottesdienst in einer wunderschön geschmückten Kirche. In diesem Jahr organisierte der Stamm Marcel Callo aus dem Frankfurter Norden für den feierlichen Rahmen für die Aussendung der Flamme. Das Vorbereitungsteam hatte in der Mitte des Kirchenschiffs ein Netz gewoben, in dem ein Haken angebracht war. Dort wurde die Laterne mit den vier brennen Kerzen nach ihrem feierlichen Einzug angebracht, so dass sie im wahrsten Sinne den Mittelpunkt des Gottesdienstes bildete. Anschließend wurden Dochte entzündet und das Feuer so von einer Kerze zur nächsten weitergereicht.
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Wegen den aktuell hohen Corona-Fallzahlen fand die Aussendungsfeier unter 2G+ statt, die Kinder und Jugendlichen trugen Masken und hielten Abstand. Auch musste das geplante Vorprogramm der Aussendungsfeier ausfallen. Doch trotz all dieser Beschränkungen gelang es Pfadfinder-Pfarrer Christian Enke, die Mädchen und Jungen mit Bewegungsliedern zumindest innerlich nah zusammenrücken zu lassen. Unterstützt wurde er dabei durch den Stammessingekreis des Pfadfinderstammes Wikinger aus Heddernheim, der für die musikalische Gestaltung verantwortlich war. Und spätestens, als das Licht die geschmückte Kirche nach und nach erleuchtete und das Organisationsteam dazu noch im Netz angebrachte Lichterketten anknipste, war die Friedensbotschaft des Lichtes deutlich zu spüren.
Jesus ist längst unter uns
Pfarrer Hanns-Jörg Meiller aus der gastgebenden Pfarrei St. Katharina von Siena, zu der die Bonifatius-Kirche gehört, begrüßte die Anwesenden und sagte, irgendwie stolpere man doch immer so ein bisschen in den Advent. Da sei es gut, dass die jährliche Friedenslichtaussendung ein Zeichen dafür sei, dass Jesus, dessen Ankommen wir an Weihnachten feierten, doch schon längst unter uns sei und uns auf dem Weg nach Betlehem begleite.
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Pfarrer Meiller, Pfarrer Enke und Bischof Bätzing freuten sich, auch Pfarrer Sebastian Goldner aus dem Bistum Mainz als Mitwirkenden dabei zu haben. Denn der Stamm Marcel Callo ist auch in Harheim und Niedereschbach zuhause und geht damit über Bistumsgrenzen hinaus.
Am Ende des Gottesdienstes gab Diözesankuratin Katharina Kunkel bekannt, in welchem Ort die Aussendung 2022 stattfinden wird: In Eitelborn im Westerwald, organisiert vom Pfadfinderstamm Weiße Rose.
Vier Kerzen zur Sicherheit
Das Friedenslicht wird seit 1986 traditionell von einem Kind in der Geburtsgrotte Jesu in Betlehem entzündet und mit dem Flugzeug nach Wien gebracht, wo Pfadfinderinnen und Pfadfinder das Licht übernehmen und es als Symbol des Friedens in mehr als 25 Ländern Europas verteilen. Jedes Jahr wird es von einem anderen Ort ins Bistum hinein entsandt. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder des Stammes Marcel Callo holten es in Rüsselsheim ab, wo es mit dem Zug ankam. „Dort wurde das Licht in Gestalt von vier brennenden Kerzen in einer Laterne übernommen – zur Sicherheit, falls eine ausgeht – und im Auto nach Frankfurt gebracht“, berichtete Bildungsreferentin Lisa Panzer vom Dezernat Kinder, Jugend und Familie der Deutschen Pfadfinderschaft im Bistum.