Elf Puzzleteile ergeben ein Ganzes



Sie wollen eine Familie werden und möglichst auch noch heilig: Nicht wenig, was sich die zum 1. Januar 2019 neugegründete Pfarrei Heilige Familie Untertaunus nach den Worten ihres Pfarrers Stefan Schneider da vorgenommen hat. Dass die Gläubigen und Verantwortlichen aus den jetzt zehn Kirchorten auf dem Weg dahin schon einen „großen Schritt gemeinsam getan haben“, wie der Pfarrer zu Beginn des Gründungsgottesdienstes am Sonntag, 3. Februar, in Bad Schwalbach hervorhebt, lobt auch Bischof Georg Bätzing. Ausdrücklich bedankt er sich für die Entscheidung und dafür, „dass Sie sich letztlich zusammenraufen konnten“ - trotz diverser Hindernisse und Blockaden, wie er sagt.

Wie viele Menschen in der Pfarrei, die jetzt über 14 000 Katholiken umfasst, im Einsatz sind, haupt- und ehrenamtlich, wird deutlich, als sich die Mitglieder der synodalen Gremien, die pastoralen Mitarbeiter, der Diakon und die Priester rund um den Altar versammeln: „Ihnen allen ist die Sorgen für die neue Pfarrei anvertraut“, sagt der Bischof und betont, dass jetzt nicht einfach „aus zehn eins“ werde. Etwas Neues müsse entstehen: „Das ist erst der Anfang“, meint er und wünscht allen, einschließlich dem nun offiziell neu ernannten Pfarrer, „Freude, Mut, Zuversicht und Gottes Segen“, was von den Gläubigen in der voll besetzten St. Elisabeth-Kirche mit viel Beifall bedacht wird.

Neue Wege zu gehen und Neues zu wagen, sei schon eine große Zumutung, sagt Bischof Bätzing in seiner Predigt. Er wisse, dass sich viele Menschen in der neuen Struktur unbehaust und unbeheimatet fühlten. Es brauche aber neue Ansätze, um mit den Menschen unserer Zeit in Kontakt zu kommen und sie für den Glauben und für Jesus zu begeistern zu können: „Wir sind keine Besitzstandswahrer einer Religion und eines Glaubens, bei dem es einfach immer weiter geht“, betont er. Wenn das Alte nicht mehr trage, „müssen wir loslassen“, beschwört er die Gottesdienstteilnehmer und greift zu einem drastischen Bild: „Statt tote Pferde zu reiten, müssen wir absteigen und uns anders fortbewegen.“ Die Heiligen, die Patrone der Kirchen im Gebiet der neuen Pfarrei, verbinde vor allem eines: Dass sie sich gegen ihren saturierten Status entschieden und alles aufgeben hätten, um Gottes Auftrag zu erfüllen.

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Ein gutes Bild für die Identität der neuen Pfarrei ist mit dem Logo gefunden worden, das im Gottesdienst als überdimensionierte Puzzleplatte aufgestellt ist. Nach und nach aufgefüllt mit den einzelnen Kirchorten als Puzzleteilen entsteht ein Ganzes, zusammengehalten durch ein lichtes Kreuz. Das vorherrschende Grün steht dabei nicht nur für die grüne Landschaft des Untertaunus, sondern ganz hoffnungsvoll für Wachstum. Die beiden Schlüsselelemente, um die neue Organisation mit Leben zu erfüllen, nennt Mathias Umlauf, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates: „Begegnung und Kennenlernen.“ Die Gelegenheit dazu nutzen viele Gäste gerne im Anschluss an den Gottesdienst – nicht ohne zuvor der gelungenen musikalischen Gestaltung mit dem Vocalensemble Crescendo und einem Projektchor mit 50 Sängerinnen und Sängern herzlichen Applaus zu zollen.
Weitere Informationen unter : https://www.heiligefamilie.net.
Hintergrund
Zum 1. Januar 2019 hat Bischof Dr. Georg Bätzing die Pfarrei Heilige Familie Untertaunus gegründet. Sie ist entstanden aus den Pfarreien und Pfarreivikarien Heilig Geist Heidenrod, Jesu Schlangenbad, Herz Mariä Taunusstein-Wehen, St. Ägidius Schlangenbad-Niedergladbach, St. Elisabeth Bad Schwalbach, St. Ferrutius Taunusstein-Bleidenstadt, St. Josef Aarbergen-Daisbach, St. Bonifatius Aarbergen-Michelbach, St. Johannes Nepomuk Taunusstein-Hahn, St. Klemens-Maria-Hofbauer Hohenstein-Breithardt. Pfarrkirche der neuen Pfarrei ist St. Elisabeth in Bad Schwalbach. Stefan Schneider ist der Pfarrer der neuen Pfarrei.