Gemeinsam für den Frieden singen
Die Wolken werden weggelacht, die Töne geworfen und gehüpft zum warm werden – das alles im Burggarten in Hachenburg. Der Pueri Cantores Diözesanverband Limburg hatte am Samstag, 28. September 2024, zum sechsten Kinder- und Jugendchortag im Bistum Limburg eingeladen. Insgesamt elf Chöre waren der Einladung gefolgt – neun davon aus dem Bistum Limburg, einer aus dem Erzbistum Köln, einer aus dem Bistum Trier. Aus Dietkirchen, Bad Ems, Wuppertal, Limburg, Waldbreitbach, Geisenheim, Kiedrich, Hachenburg, Salz, Montabaur und Lahnstein reisten sie an, um gemeinsam zu proben, zu spielen, aufzutreten und zu beten.
„Der Pueri Cantores Verband ist eine weltumspannende Gemeinschaft. Sie hat in Frankreich in den 40er Jahren angefangen“, erklärt Florian Brachtendorf, Vorsitzender des Pueri Cantores Diözesanverbands Limburg die Herkunft des Verbandes und des Kinder- und Jugendchortages. Ein Abt hatte zur Zeit des Zweiten Weltkrieges die Idee, dass durch Gesang eine deutsch-französische Freundschaft entstehen könne. „Er hat gesagt: ‚Eines Tages verkünden Kinder auf der ganzen Welt den Frieden Gottes.‘ Und das Ergebnis sieht man in einem weltumspannenden Verband mit 25.000 Sängerinnen und Sängern. Und wir sind ein Teil dieser großen Familie und treffen uns auf Bistumsebene, um genau das zu tun: für den Frieden zu singen, für den Frieden in der Welt einzutreten und gemeinsam etwas Gutes zu tun“, so Brachtendorf.
Zu Beginn des Tages sangen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zwei Gruppen – dem Alter entsprechend eingeteilt. Neben Zeit für Gesang, gab es Zeit für Begegnung und Austausch. Ab 14 Uhr traten die Chöre an unterschiedlichen Orten in Hachenburg auf und hörten einander zu. Nach einem offenen Singen feierten sie gemeinsam mit Bischof Georg Bätzing ein Friedensgebet in der katholischen Kirche.
Im Gesang eins werden
Bätzing nahm zum Abschluss des Chortages das Thema Frieden wieder auf. Der Bischof sprach in seinem Impuls von seiner Reise im vergangenen Mai nach Kamerun. Eine Delegation des Bistums Limburg war dorthin gereist, um die Partnerdiözese Kumbo zu besuchen. Da die Reise nach Kumbo selbst aufgrund des anherrschenden Konflikts nicht möglich war, begegneten sich die Bischöfe und die Gläubigen an einem Drittort. Und alle gemeinsam sangen. „So unterschiedlich, wie wir waren, so verschieden wir sind, aber wir sind eins. Durch unseren Gesang und durch unser Gebet: Wir werden eins. Und so wird es mit der Welt auch einmal sein“, sagte Bätzing und nahm damit Bezug auf den Traum von Frieden.
Bei dem Chortag dabei waren beispielsweise Sophie (16) und Antoni (14) aus Bad Ems. „Mir macht es generell Spaß zu singen, vor allem aber dieses Hobby mit anderen Chören zu teilen, macht mega Spaß“, sagte Sophie. Ihr Highlight war das Singen in der Stadt an verschiedenen Standorten in Hachenburg. Für Antoni war es schön, dass so viele Chöre dabei waren und auch einige Jungen in den Chören mitgesungen haben, da er einer der wenigen Jungen im Chor in Bad Ems ist. „Die Probe hat mir am besten gefallen, das hat sich super angehört“, erzählt er.
In zwei Jahren in Bad Ems
„Es ist immer überwältigend, die vielen gleichgesinnten und doch so unterschiedlichen Chöre mit ihren Chorleiterinnen und Chorleitern zu treffen“, resümiert Brachtendorf den Tag. „Es ist einerseits eine bombige Stimmung in der Stadt gewesen und dann wiederum eine andächtige Stimmung im Friedensgebet mit so tief erfülltem Gesang – die ganze Bandbreite, die das Leben so bereithält und so einen Tag unvergesslich macht.“ Der siebte Kinder- und Jugendchortag des Pueri Cantores Chorverbandes im Bistum Limburg soll in zwei Jahren, also im Jahr 2026, in Bad Ems stattfinden.