Kategorien &
Plattformen

Gewinnerinnen des SCIVIAS-Literaturpreises stehen fest

Zum Thema "Zerstören" wurden über 320 Kurzgeschichten eingereicht
Gewinnerinnen des SCIVIAS-Literaturpreises stehen fest
Gewinnerinnen des SCIVIAS-Literaturpreises stehen fest
Sarah Roguschke (links) und Cornelia Manikowsky sind die Gewinnerinnen des SCIVIAS-Literaturpreises 2023. © privat / Andrea Ruester

Save the date

Der SCIVIAS-Literaturpreis 2023 wird am Freitag, 29. September, 18 Uhr, im Haus am Dom in Frankfurt verliehen. Die Laudatio zu beiden Preisen wird im Namen der Jury der österreichische Schriftsteller Robert Prosser halten. Die Öffentlichkeit und die Presse sind eingeladen zur Preisverleihung.

„Jeder Anfang ist das Warten auf ein neues Ende“ – mit diesen eindringlichen Worten beginnt der Siegertext des diesjährigen SCIVIAS-Literaturpreises. Sarah Roguschke überzeugte die Jury mit ihrer Kurzgeschichte „Die Anfänge“.  „Die Autorin hat uns in einer verdüsterten Landschaft unserer Gegenwart abgesetzt“, heißt es in der Begründung der Jury. „Melancholie hat die Sicht auf potentielle Anfänge verdeckt, die im fortlaufenden Sprechen doch wieder auftauchen. Wir haben den Hoffnungsfunken im Titel, nach vielen Sackgassen der Zerstörung, am Ende, als Möglichkeit einer Begegnung, wiedergefunden.“

Die Katholische Akademie Rabanus Maurus und die Katholische Erwachsenenbildung im Bistum Limburg (KEB) schreiben im zweijährigen Turnus einen Preis für Literatur aus. Das Thema des SCIVIAS-Literaturpreises 2023 lautete „Zerstören. Die Dinge. Die Sprachen. Die Seelen.“ Über 320 Beiträge wurden eingeschickt. „Wir waren beeindruckt von der Vielfalt der literarischen Auseinandersetzung mit der Erfahrung des Zerstörens. Viele, oft auch autofiktionale Erzählungen haben uns berührt und uns veranlasst, sie bestürzt zum zweiten und dritten Mal nachzulesen“, teilt die Jury, bestehend aus Dr. Lisa Straßberger, Robert Prosser, Carolin Callies, Paul Campbell und Dr. Friederike Lanz mit.

Ausschlaggebend für die Wahl der Siegergeschichte war literarische Brillanz in der originellen und in sich geschlossenen Gestaltung des Themas „Zerstören“. „Wir waren überzeugt von der tastenden, hinterfragenden Suchbewegung nach einem Verlust, ließen uns von der ungewöhnlichen Sprachführung überraschen und mitnehmen an die Oberfläche westlicher Lebensweisen“, heißt es in der Jury-Begründung.

Autorin Sarah Roguschke, geboren 1987 im Ruhrgebiet, beschreibt sich selbst als Weltenbummlerin, die sich in den USA, auf Bali, in Marokko, Japan oder in Mexiko mit Inspiration aufgeladen hat. 2022 gewann sie den Hauptpreis für Prosa beim Hildesheimer Literaturwettbewerb, außerdem erschien 2022 ein Text von ihr im Zeitlichkeiten-Magazin. Sarah Roguschke ist bei einer Literaturagentur unter Vertrag.

Ein Gedächtnis, das sich auflöst

Auf den zweiten Platz wählte die Jury den Text „dass er auf dem Balkon stand“ der mehrfach ausgezeichneten und veröffentlichten Autorin Cornelia Manikowsky (Jahrgang 1961). „Die kühne, brillant gearbeitete Form dieses Beitrags hat uns fasziniert. In einem Satz die Gestalt des Vaters zu zeichnen, wie der Krieg ihn geprägt hat und diese Prägung das Familienleben, das Aufwachsen und die Empfindungswelt der nächsten Generation beeinflusst, infiziert und durchdringt in der empfindlichen, umformenden Erinnerung an diese verschwindende Generation, deren eigenes Gedächtnis sich auflöst, ist ein literarisches Kunstwerk, das wir gerne auszeichnen“, teilt die Jury mit.

Der Förderpreis für junge Autor:innen bis 25 Jahre, der ebenfalls ausgeschrieben war, wurde nach intensiver Diskussion nicht vergeben. Stattdessen ist eine Schreibwerkstatt vorrangig für Autorinnen und Autoren unter 35 Jahren geplant, die an diesem Wettbewerb teilgenommen haben.

Cookie Einstellungen

Statistik-Cookies dienen der Anaylse, indem Informationen anonymisiert gesammelt werden.

Anbieter:

Bistum Limburg

Datenschutz