Gott gibt sich zu erkennen
Oft sind es tiefe Erfahrungen der Dankbarkeit, des Trostes, von uneingeschränkter Liebe und von unerwartetem Glück, die Menschen zum Glauben und zur Kirche führen. In jedem Jahr lassen sich etwa 80 Erwachsene im Bistum Limburg taufen. Insgesamt 18 kamen am ersten Fastensonntag, 18. Februar, im Limburger Dom zusammen, um von Bischof Dr. Georg Bätzing zur Taufe an Ostern zugelassen zu werden.
„Der Weg zu Gott beginnt immer im Inneren des eigenen Herzens“, sagte Bischof Dr. Georg Bätzing. Er gehe weiter im persönlichen Gebet bis hin zum öffentlichen Bekenntnis bei der Taufe in der Osternacht. Der Weg mit Gott sei oft sehr spannend, berührend und verändernd. Wer Gott erkenne, lebe intensiver und brauche keine Angst zu haben. Gott zu erkennen, darum gehe es im Leben und der Bischof benannte drei Orte, an denen dies besonders gut gelingen könne. „Der erste Ort um Gott zu erkennen, ist immer das eigene Herz“, so Bätzing. Wer erfahre, dass er mit seinen Fragen, Sorgen und Ängsten, mit seinen Wünschen, seinem Denken und Fühlen nicht alleine sei, der spüre, dass Gott ihn an sich ziehen und ihm beistehen wolle. „Ich habe das erlebt. Ich habe gespürt, dass es Gott gibt und er mich so liebt, wie ich bin. Seit diesem Erleben spreche ich jeden Tag, ja jede Stunde mit ihm. Das geht in ganz einfachen Worten. Es geht indem ich ihm sage, was ich fühle, denke und meine Fragen mit ihm teile. Oft gibt sich mir Gott dann zu erkennen. Ich weiß, dass ich nicht alleine bin“, sagte der Bischof.
Gemeinschaft der Glaubenden
Gott gebe sich auch zu erkennen, wenn man in der Heiligen Schrift lese und bete. Die Bibel sei aus den Erfahrungen der Menschen mit Gott niedergeschrieben worden und daher voll von bewegenden Zeugnissen. Wer die Bibel lese, der lese von einem lebendigen Austausch zwischen Gott und den Menschen. Gott sei zudem in der Kirche zu entdecken. Die Kirche sei zunächst die Gemeinschaft derer, die glauben. „Glauben kann man nicht allein und glauben muss man auch nicht allein. Die Gemeinschaft hilft und trägt einen“, so Bätzing. In der Gemeinschaft der Kirche könne man Freude und Leid teilen und Stärkung erfahren. Zeugnis der Gemeinschaft der Glaubenden gäben sehr häufig auch Kirchengebäude. „In Kirchen kann man Gott begegnen. Kirchen erzählen oft viel über die Gemeinschaft der Menschen mit Gott. In Kirchen gibt es viel zu entdecken. Ich kann mich einbringen oder zurücknehmen. Ich kann nah bei Gott sein oder mich von ihm finden lassen“, so Bätzing.
Die Feier der Zulassung zur Taufe hat in der Kirche eine lange Tradition. Erwachsene Taufbewerber, die Katechumenen genannt werden, bereiten sich über eine längere Zeit auf ihre Taufe vor. Sie üben sich ins christliche Leben ein und lernen die Feiern des Glaubens kennen. Die Feier der Zulassung zur Taufe findet weltweit am ersten Fastensonntag, etwa sechs Wochen vor der Taufe statt. In dem festlichen Gottesdienst mit dem Bischof wird Gottes Segen für die bevorstehende Taufe erbeten. Gleichzeitig beauftragt der Bischof die zuständigen Priester, den Taufbewerbern die drei "Sakramente des Christwerdens" (Taufe, Firmung und Eucharistie) in der kommenden Osternacht zu spenden.