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RENNEROD/MEINE., 07.06.2018

Imkern, joggen, Gottesdienste feiern

Was machen Priester außer Gottesdienste feiern? Mareike Will hat Kaplan Robert Ginter begleitet.

Was machen Priester außer Gottesdienste feiern? Das hat sich Mareike Will (28) aus Meine in einer Abschlussarbeit gefragt und einen Priester aus dem Bistum Limburg für zwei Wochen begleitet: Kaplan Robert Ginter (31). Ihr Fazit ist eindeutig: „Es war eine tolle Zeit und ich habe gemerkt, dass der Beruf des Priesters für Robert perfekt ist.“ Sie war mit Ginter in den letzten zwei Wochen seiner Zeit in der Pfarrei St. Franziskus im Hohen Westerwald unterwegs. Sie war dabei, als Ginter von der Pfarrei und den Menschen in Rennerod und Umgebung Abschied genommen hat, hat ihn aber auch bei seinen Hobbies, joggen und imkern, begleitet. Eine spannende Zeit, wie sie und er im Nachhinein sagen. Entstanden sind ein Fotoband und ein Film, die eine Art Andenken und ihre Abschlussarbeit sind.

„Ich habe Digitale Medien studiert“, sagt Will „an der Hochschule für Angewandte Kunst und Wissenschaft in Hildesheim/Holzminden/Göttingen.“ Sie habe sich überlegt, dass es für die Abschlussarbeit ein Porträt eines Priesters sein müsse, speziell das Porträt von Robert Ginter als Priester und Imker. Ihr Professor habe sie direkt dabei unterstützt. „Und mir war von Anfang an klar, dass ich Robert begleiten werde“, so Will „denn er hat meinen Mann und mich getraut und ist ein guter Freund. Und ich dachte, dann kann es nur gut werden.“ 

Respekt vor dem Projekt

„Am Anfang hatte ich großen Respekt vor diesem Projekt“, erklärt der 31-jährige Kaplan. „Ich habe immer genau überlegt, was ich sage, denn mir war klar, das Video sehen auch andere und nicht nur ich.“ Trotzdem hat er Will diesen Gefallen getan, einerseits wegen der Trauung, andererseits sei ihr Mann ein Sandkastenfreund und sie auch gute Freunde. „Es war mir wichtig, dass es im Video um den inneren Kern meiner Arbeit geht – um das Priestersein.“

Beim Joggen, beim Imkern, beim Messe feiern und auch bei Krankenbesuchen war Will dabei. „Vor den Krankenbesuchen war ich aufgeregt. Es war etwas intimes, dass ich mit in die eigenen vier Wände dieser Menschen kommen durfte“, erinnert sich Will. „Es waren die letzten Besuche bei den Kranken, die ich in der Pfarrei gemacht habe“, erzählt Ginter, der heute in der Pfarrei St. Gallus in Flörsheim tätig ist.

Die Menschen sind mir ans Herz gewachsen und bei diesen Verabschiedungen war Mareike dabei. Sie hat ein gutes Gespür dafür, wann sie fotografiert und wann nicht.“

Ganz besonders sei ein Moment gewesen, sind sich die beiden einig, in dem eine ältere Dame sagte, sie möchte, wenn sie gestorben ist, von Ginter beerdigt werden. „Das war ein sehr bewegender Moment“, sagt Ginter.

Gerne glauben

Das Video, das entstanden ist, hat der Kaplan auch an Bekannte weitergeschickt. „Ich bin schon ein wenig stolz darauf“, sagt er. „Es zeigt das Berufungsbild Priester, meinen Werdegang und das Leben aus der Liturgie.“ Und mit dem Video und dem Fotoband habe er nun auch ein Andenken an die letzten Tage in der ehemaligen Pfarrei. Mareike Will ist mit dem Ergebnis auch zufrieden: „Eigentlich hätte ich aber noch viel mehr filmen und fotografieren können.“ Besonders fasziniert habe sie an Ginter, wie er die Menschen mit Worten begeistern könne.

Ich merke, dass man schnell in den Bann gezogen wird und wieder gerne glaubt.

Selbst schreibt sie über ihre Erfahrungen bei der Begleitung hier: http://www.mareikewill.de/project/robert-31-ein-priester-imker-unterwegs-mit-macbook-und-mini/

 

Das Video von Mareike Will über Kaplan Robert Ginter

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