„Jesus will keine Einzelkämpfer“
Der Limburger Bischof Georg Bätzing hat am Freitag, 30. November, 31 Erzieherinnen und Erzieher in katholischen Kindertagesstätten beauftragt, Kindern den Glauben näher zu bringen. Zudem übergab er Zertifikate an 35 Leitungskräfte in Kindertagesstätten.
In seiner Predigt suchte der Bischof nach Parallelen zwischen dem Apostel Andreas, den Religionspädagogen und heutigen Leitungskräften. „Wer leiten und verkünden will, der muss handfest im Leben stehen“, so der Bischof. Andreas habe als Fischer einen handfesten Beruf gehabt, der viel Zeit der Vorbereitung benötige. Das Flicken der Netze und der Weg zu den Fischgründen dauere oft länger als das eigentliche Fischen, das wiederum viel Geduld, mehrere Anläufe und den richtigen Zeitpunkt verlange. „Das kennen Sie doch auch: Wie viele Anläufe braucht es manchmal, um etwas richtig rüberzubringen?“
Auch habe Andreas in einer Zeit des Übergangs gelebt. Einen ähnlichen Umbruch erlebe unsere Welt gerade wieder, so der Bischof mit Blick auf den Klimawandel, die Abschottung und Europaverdrossenheit verschiedener Staaten. In solchen Zeiten brauche es klare Werte, ein festes Fundament und die Flexibilität, um das Suchen und Fragen der Menschen an die Kirche heranzulassen.
„Leiten und verkünden kann man niemals alleine“, ermutigte Bätzing. Auch Jesus habe die Apostel immer zu zweit oder gar zu viert berufen und ausgesandt. Jesus wolle keine Einzelkämpfer, vielmehr müssten Leitungskräfte Herausforderungen gemeinsam mit dem Team angehen, um „eine Brücke vom Wort Gottes zu den Herzen der Menschen“ zu schlagen.
Kita ist oft erster Kontakt mit christlichem Glauben
„Die Botschaft können wir nicht machen, die ist uns geschenkt“, so Beate Gilles, Dezernentin für Kinder, Jugend und Familie im Bischöflichen Ordinariat. Sie betonte das notwendige Engagement der Religionspädagogen und Leitungskräften, sei die Kindertagesstätte für die Kinder doch oft der erste Kontakt mit dem christlichen Glauben. Um dies zu vermitteln, sei es auch notwendig, den Glauben selbst immer neu zu entdecken und auch einmal mit Kinderaugen auf die Welt zu schauen.
Gilles betonte auch die gute Zusammenarbeit verschiedener Stellen im Bischöflichen Ordinariat. Die Ausbildung der Leitungskräfte und Religionspädagogen ist eine Kooperation des Dezernats Kinder, Jugend und Familie, des Dezernats Schule und Bildung sowie des Dezernats Personal.
Im Bistum Limburg arbeiten etwa 4.500 Erzieherinnen und Erzieher in mehr als 280 katholischen Einrichtungen. Das Bistum Limburg bietet ein umfangreiches Fort- und Weiterbildungsprogramm an. Weitere Informationen unter www.kita.bistumlimburg.de