Johannes Schröder wechselt nach Wiesbaden
Ein Stabwechsel in Sachen Kirchenmusik steht zum 1. Januar des kommenden Jahres in St. Bonifatius in Wiesbaden an: Johannes Schröder wird Kantor, Chorleiter und Organist der katholischen Innenstadtpfarrei und tritt damit die Nachfolge von Gabriel Dessauer an, der über 40 Jahre lang diese Stelle inne hatte.
Schröder (29) ist seit 2006 im Bistum Limburg als Organist und Chorleiter tätig. Seit 2014 ist er hauptamtlicher Kantor in Wirges/Westerwald, wo er unter anderem an der großen Göckel-Orgel sein Können zeigen kann. Seine Konzerttätigkeit führte ihn in die Domkirchen von Köln, Limburg, Riga und Speyer sowie an die Kölner Philharmonie. Daneben hat sich der junge Musiker auch bereits als Komponist einen Namen gemacht. 2019 wurde sein Oratorium „Beati pauperes“ anlässlich der Heiligsprechung von Katharina Kasper uraufgeführt.
Der gebürtige Hachenburger hat Kirchenmusik und Orgel-Soloklasse an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln studiert. Er war Stipendiat der Stiftung Dey des Bistums Limburg. Seine Studien schloss er jeweils mit dem Master in Kirchenmusik und Orgel solo ab. Derzeit steht er kurz vor dem Abschluss seines Promotionsstudiums im Fach Musiktheorie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Lehraufträge an der Wiesbadener Musikakademie und an der Musikhochschule Mainz sowie editorische Mitarbeit bei verschiedenen Verlagen runden seine künstlerisch-pädagogische Tätigkeit ab.
Gabriel Dessauer (65) ist seit 1981 verantwortlich für die Kirchenmusik in St. Bonifatius, der katholischen Hauptkirche von Wiesbaden. Er leitete dort bis 2019 den 1862 gegründeten Kirchenchor mit 107 Mitgliedern, außerdem den Kinderchor sowie die Schola, die den Gregorianischen Choral pflegt. Konzertreisen mit dem Kirchenchor führten ins In- und Ausland, unter anderem in den Petersdom und bis nach Memphis Tennessee. 1985 gründete er den Projektchor Reger-Chor. Der international konzertierende Organist lehrte von 1995 bis 2013 Orgel an der Hochschule für Musik in Mainz. 1985 initiierte er die Neuerrichtung der Orgel in St. Bonifatius, 1954 von Romanus Seifert & Sohn gebaut, durch die Orgelbaufirma Hugo Mayer. 1995 wurden auf seine Initiative hin drei elektronische Bass-Register eingefügt.
1955 in Würzburg geboren, hat Dessauer nach dem Abitur am Kolleg St. Blasien Kirchenmusik am Richard-Strauss-Konservatorium in München und Kirchenmusik und Orgelspiel an der Hochschule für Musik studiert. 1982 erhielt er das Meisterklassendiplom. Vor seinem Wechsel nach Wiesbaden war er unter anderem von 1975 bis 1981 Kantor von St. Andreas in München.