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WINKELS, 20.04.2024

Kinderrechte auf Schritt und Tritt

Kinder, Eltern und Erzieherinnen der katholischen Kita „Unterm Regenbogen“ in Winkels haben am Freitag, 18. April 2024, während der 72-Stunden-Aktion ein starkes Zeichen für Kinderrechte gesetzt. Gemeinsam gestalteten sie einen Kinderrechteweg zwischen Winkels und Mengerskirchen.

Kinder, Eltern und Erzieherinnen der katholischen Kita „Unterm Regenbogen“ in Mengerskirchen-Winkels haben am Freitag, 18. April 2024, während der 72-Stunden-Aktion ein starkes Zeichen für Kinderrechte gesetzt. Gemeinsam gestalteten sie einen Kinderrechteweg, der nun zwischen Mengerskirchen und Winkels entlang des Radwegs zu bewundern ist.

Die Idee entstand aus dem Wunsch heraus, Kinderrechte sichtbar zu machen und sowohl Kinder als auch Erwachsene zum Nachdenken anzuregen. Das Thema Kinderrechte den Kita-Kindern zu erklären, sei jedoch gar nicht so einfach gewesen, berichtet die Leiterin der Kita, Ulrike Spitzley. „Wir haben im Vorfeld geschaut, wie das Wort Recht erklärt wird. Jede Antwort, die wir gefunden haben, war absolut nicht kindgerecht. Im Kinderlexikon wurden wir dann fündig: Ein Recht ist etwas für das Zusammenleben, was gut tun soll, was man darf und was eben für die ganze Gesellschaft ist“, erklärt Spitzley.

Schilder und große Figuren als Blickfang

Mit den größeren Kindern diskutierten die Erzieherinnen dann einzelne Rechte und malten sie anschließend. Diese wurden mit einem Erklärtext ergänzt und zu Schildern gedruckt, die Eltern, Kinder und Erzieherinnen am Freitagnachmittag der 72-Stunden-Aktion bei strömendem Regen an Bäumen befestigten. Zusätzlich wurden große Kinderfiguren entlang des Weges aufgestellt, die von einer Schreinerei gefertigt wurden und als Blickfang dienen sollen. „Die Vorschulkinder durften in der Schreinerei zuschauen und sogar beim Schmirgeln helfen. Jede unserer vier Kita-Gruppen hat ein Kind gestaltet", erzählt Spitzley.

Kinderarbeit, Freizeit und Flaggen

Doch auch in der Kita selbst bleiben die Kinderrechte sichtbar. Im Turnraum hängen die Schilder noch einmal aus. In der Mitte des Raums liegt ein Haufen aus bunten Papierschnipseln. „Damit haben wir den Kindern das Thema Kinderarbeit nähergebracht. Sie sollten verstehen: Uns geht’s gut, wir können spielen, wir haben Freizeit, aber es gibt auch Kinder, die arbeiten, zum Beispiel auf einer Mülldeponie Kleinstteile suchen, die wichtig für die Industrie sind. Deshalb haben wir sie aus dem Papierhaufen alle gelben Schnipsel aussortieren lassen“, erklärt Spitzley.

An den Wänden hängen weitere Plakate, auf denen die Kinder ihre Rechte gemalt haben, wie die sechsjährige Clara. Ihr Bild zeigt ein Pferd, das eine Kutsche zieht, an der ein Bollerwagen hängt. „Wir dürfen mit Mama, Papa, Oma und Opa tolle Sachen unternehmen, zum Beispiel Kutsche fahren“, erklärt sie. Und der fünfjährige Aurel sagt: „Ich hüpfe am liebsten auf dem Trampolin, es ist groß und blau und es gibt eine Leiter für uns Kleine.“ Zu sehen sind auch Zeichnungen vom Fußballspielen, Essen und Getränken oder Haustieren. An einer anderen Wand hängen Flaggen verschiedener Länder unter dem Titel „Alle sind gleich“.

Gewaltfreie Erziehung ist ein Kinderrecht

Im Zuge der Beschäftigung mit den Kinderrechten wurde auch das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung thematisiert. „Als wir da mit den Kindern ins Gespräch gekommen sind, haben uns einige Kinder erzählt ,Mama und Papa geben mir einen Klaps auf den Po oder sperren mich ein‘. Das hat uns sehr bewegt. Für solche Fälle haben wir auch eindeutige Handlungsempfehlungen und bereits klare Gespräche geführt“, berichtet Spitzley. Damit zeige die Aktion einmal mehr, wie bedeutend es ist, Kinderrechte ins Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken. „Es ist uns wichtig, dass Kinder bereits früh erfahren, dass sie Rechte haben und dass diese Rechte geschützt werden müssen. Durch die Gestaltung des Kinderrechtewegs möchten wir dazu beitragen, dass Kinder sich ihrer Rechte bewusst werden und gleichzeitig die Erwachsenen sensibilisieren“, so Spitzley.

Hintergrund 72-Stunden-Aktion: 
Die 72-Stunden-Aktion ist die bundesweite Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seiner Jugendverbände. Vom 18. bis zum 21. April 2024 machen tausende Jugendgruppen mit ca. 100.000 Beteiligten in 72 Stunden die Welt ein Stück besser. Drei Tage lang werden dabei bundesweit unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ rund 2.600 soziale, politische und gesellschaftlich relevante Projekte umgesetzt. Dabei ist die Spanne der Projektmöglichkeiten groß: von der Sanierung eines Spielplatzes, über die Gestaltung eines Begegnungsfestes oder das Anlegen eines rollstuhlgerechten Hochbeetes im Pflegeheim bis hin zu vielen verschiedenen Projekten für Klimaschutz. Das Ziel ist es, das Bewusstsein für gesellschaftliche Themen zu schärfen, junge Menschen für soziales Engagement zu begeistern und positive Veränderungen in Städten und Gemeinden zu bewirken.

Im Bistum Limburg engagieren sich über 1.500 junge Menschen in mehr als 50 Gruppen und auch im Partnerbistum Alaminos auf den Philippinen werden fünf Projekte umgesetzt. Die Aktion erhält prominente Unterstützung: Der Limburger Bischof Dr. Georg Bätzing, der hessische Ministerpräsident Boris Rhein und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer haben die Schirmpatenschaft für die Sozialaktion in Hessen und Rheinland-Pfalz übernommen.

Alle Projekte in den sechs Koordinierungskreisen gibt es online unter 72stunden.bistumlimburg.de

Caroline Beese

Redakteurin der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

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