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WIESBADEN, 14.01.2020

Kirchenmusiker Herbert Heine ist tot

Der Kirchenmusikdirektor und Dozent hat einen großen Beitrag zum Aufbau und zur Entwicklung der Kirchenmusik im Bistum Limburg geleistet

Der Kirchenmusiker und Dozent Prof. Dr. Herbert Heine ist tot. Wie erst jetzt bekannt wurde, starb der 85-Jährige nach langer Krankheit am 2. Weihnachtstag, 26. Dezember, in seiner Heimatstadt Wiesbaden. Heine wirkte als Kirchenmusikdirektor und Dozent an der Jesuitenhochschule Sankt Georgen und an der Musikhochschule in Frankfurt. Er gehörte zu einer Generation von Kirchenmusikern, die einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau und zur Entwicklung der Kirchenmusik im Bistum Limburg geleistet haben. Lieder aus seiner „Sankt-Georgener-Messe“ finden sich noch heute im Diözesanteil des Gotteslob.

Herbert Heine wurde 1934 in Wiesbaden geboren. Sein Wirken als Kirchenmusiker sowie als Honorarprofessor an der Phil.-Theol. Hochschule Sankt Georgen und an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main bestimmten einen Großteil seines Lebens. Nach dem Abitur studierte er zunächst Philosophie und Theologie in Sankt Georgen, später auch Kirchenmusik an der Staatlichen Hochschule für Musik, u.a. in der Orgelklasse von Prof. Helmut Walcha.

Nach anschließendem Studium für das Lehramt an Volks- und Realschulen war Heine zunächst im Schuldienst in Weilburg und Wiesbaden tätig. Von 1965 bis 1979 war er hauptamtlicher Organist und Kantor an St. Elisabeth in Wiesbaden. Bereits 1969 erfolgte seine Ernennung zum Kirchenmusikdirektor (KMD) durch Bischof Dr. Wilhelm Kempf.

Parallel zur kirchenmusikalischen Tätigkeit absolvierte Heine ein Studium in Musikwissenschaft, kath. Theologie und Pädagogik an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. 1973 wurde Heine mit einer Dissertation zu Melodien der Mainzer Gesangbücher des 17. Jahrhunderts zum Dr. phil. promoviert.

Von 1974 bis zur Emeritierung als Dozent wirkte der begeisterte Musiker und Lehrer an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt und unterrichtete dort die Fächer Liturgisches Orgelspiel, Geschichte der Kirchenmusik, Gregorianik, Hymnologie und Liturgik. Ab 1979 war er auch an der Hochschule Sankt Georgen für die Bereiche Kirchenmusik und Rhetorik lehrend tätig. 1985 erfolgte seine Ernennung zum Honorarprofessor durch das Land Hessen, einige Jahre später auch an der Hochschule Sankt Georgen. Zum April 2000 wurde KMD Prof. Dr. Heine an beiden Hochschulen emeritiert.

In vielfältigen Bezügen und auf vielen Ebenen setzte sich Dr. Herbert Heine für die Kirchenmusik ein. So war er u.a. freier Mitarbeiter bei „Das deutsche Kirchenlied", Mitglied von »UNIVERSA LAUS« und war maßgeblich beteiligt an der Erarbeitung des Limburger Eigenteils zum ersten Gotteslob 1975.

Zahlreiche musikwissenschaftliche und musikpraktische Artikel, Vorträge und Beiträge sind von ihm veröffentlicht worden. Auch kompositorisch war Herbert Heine aktiv, u.a. mit Auftragskompositionen für Morgenfeiern im Hessischen Rundfunk, für Diözesanjugendtage, Kreuzfeste sowie Sätze zu Begleitpublikationen des ersten Gotteslob 1975. Seine „Sankt Georgener-Messe“ entstand 1993 zur Einweihung der Kirche des Priesterseminars Sankt Georgen Frankfurt und ist heute noch im Limburger Diözesanteil des GL mit drei Gesängen daraus enthalten (Nr. 731, 830, 847). Nicht zu vergessen ist auch seine langjährige praktische Verbundenheit mit der Chormusik. So leitete Dr. Heine u.a. den Kirchenchor in Wiesbaden-Frauenstein von 1979 bis 2011.

Die Trauerfeier fand bereits am 3. Januar statt.

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