WIESBADEN-GRÄSELBERG, 19.12.2023
Lebensmittel teilen statt wegwerfen
Obst, Gemüse, Backwaren, Konserven und Trockenwaren: Diese Lebensmittel liegen häufig im Fairteiler-Schrank, einem Metallspind, vor St. Hedwig in Wiesbaden. Dort können Menschen Lebensmittel miteinander teilen. „Wir leisten damit einen kleinen Beitrag, dass Lebensmittel nicht weggeworfen werden“, sagt Gemeindemitglied Gerhard Boese. Das Ziel des Projekts sei, Lebensmittel zu retten, statt sie wegzuwerfen. Die ehrenamtliche Gemeindeleitung erzählt, dass der Fairteiler-Schrank rege genutzt werde und sich großer Beliebtheit erfreue. „Meist sind die hinterlegten Lebensmittel schon nach kurzer Zeit vergriffen. Besonders gefragt sind Backwaren und süße Teilchen“, berichtet Oksana Schäfer von der Foodsharing-Initiative Wiesbaden.
Überdachung, Sockel und Graffiti
Bildergalerie
Den Fairteiler-Schrank vor St. Hedwig gibt es seit Sommer 2023. Es handelt sich um ein Projekt des Quartiersmanagements Gräselberg und der Foodsharing-Initiative Wiesbaden. Die Pfarrei St. Peter und Paul Wiesbaden stellte den Platz auf dem Kirchengrundstück zur Verfügung. Der Fairteiler-Schrank war ursprünglich ein grauer Metallspind. Ehrenamtliche des Kirchorts St. Hedwig brachten gemeinsam mit einem Dachdecker aus dem Stadtteil Gräselberg eine Überdachung an. Damit der Schrank einen Abstand zum Boden hat, montierten sie auch noch einen Sockel. Außerdem wertete ein Künstler den Schrank optisch bei einer Graffiti-Aktion auf. Jetzt zieren Melone, Birne, Banane und weiteres Obst und Gemüse den himmelblauen Spind.
Tägliche Kontrolle der Lebensmittel
Das Prinzip des Fairteilers funktioniert so: Jede und jeder kann Lebensmittel, die noch haltbar sind, aber nicht (auf-) gebraucht werden, teilen und in den Fairteiler legen oder kostenlos herausnehmen. Damit die Idee des Teilens von Lebensmitteln funktioniert, kontrollieren Ehrenamtliche sowie alle Nutzerinnen und Nutzer täglich den Inhalt und reinigen den Schrank. Ausschließlich Lebensmittel, die weder gekühlt werden müssen noch verdorben oder abgelaufenen sind, dürfen in den Fairteiler gelegt werden. Backwaren müssen aus hygienischen Gründen in kleine Mengen verpackt sein.
Reaktion der Pfarreimitglieder auf den Fairteiler
Die ehrenamtliche Gemeindeleitung von St. Hedwig berichtet, dass die Gemeindemitglieder durchweg positiv auf den Fairteiler reagieren. „Die Menschen freuen sich darüber, dass es so etwas am Gräselberg gibt“, berichtet Gerhard Boese von der ehrenamtlichen Gemeindeleitung. „Am Fairteiler finden auch viele Begegnungen statt“, so Oksana Schäfer. Diese positive Erfahrung der Kooperation mit einem Kirchort habe bereits in anderen Stadtteilen in Wiesbaden Anklang gefunden. So stehe die Foodsharing-Initiative Wiesbaden mit weiteren Kirchorten der Pfarrei St. Peter und Paul in Kontakt.