Nicht alles kann so bleiben
Der Aschermittwoch wirkt wie ein Signal. „Nicht alles kann so bleiben. Du kannst nicht so bleiben. Bedenkzeit ist angesagt. Auf Ostern hin tut Veränderung gut. Der Aschermittwoch will einen Einschnitt markieren“, sagte Bischof Dr. Georg Bätzing in seiner Predigt am Aschermittwoch, 14. Februar, im Hohen Dom zu Limburg.
Mit dem Aschermittwoch beginnt in der katholischen Kirche die Fastenzeit. Christinnen und Christen weltweit bereiten sich auf das Leiden und Sterben und auf die Auferstehung Christi an Ostern vor. Es ist die Zeit der Umkehr und Erneuerung. Umkehr und Erneuerung können, so der Bischof, schnell zur Überforderung führen und die große Kehrtwende gelinge nicht. Oft seien es die eigenen Gewohnheiten und Lebensauffassungen, die einen daran hinderten, aufzubrechen, umzukehren und Erneuerung zu wagen. Demgegenüber stehe ein freundlicher und den Menschen zugewandter Gott, der einen die Schönheit erkennen lasse, der Würde verleihe und der bis zum letzten Atemzug darauf warte, dass der Mensch reicher werde, als er bisher war.
Es gibt viel zu bedenken
„Umkehrzeit ist Gnadenzeit“, so der Bischof. Sie helfe, die eigene Lebensweise, die eigenen Denkgewohnheiten, Wahrnehmungen, die Deutung der Zeit und die eigene Einstellung zum Mitmenschen zu überprüfen. „Umkehr ist eine äußere und eine innere Bewegung, die in Gang kommen soll: neu bedenken, umdenken, bereuen, sich bekehren“, sagte Bätzing. In diesen Schritten vollziehe sich Umkehr, der hohe Anspruch, der fundamental zum christlichen Glauben gehöre. Gerade in der heutigen Zeit gebe es viel zu bedenken. Fragen nach Frieden und dem persönlichen Friedenseinsatz, nach dem persönlichen ökologischen Verhalten, nach den eigenen Beziehungen oder auch nach der eigenen Glaubenspraxis drängten sich wie selbstverständlich dabei auf.
Bei der Umkehr und Neuausrichtung sei der Mensch nicht allein. Gott, der das Verborgene sehe, sei an seiner Seite und gewichte das Bemühen des Menschen mit seiner Güte. Das seien durch und durch positive Vorzeichen, die Fastenzeit als Umkehr- und Gnadenzeit zu nutzen.