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Was du glaubst, das verkünde

Diakon i.R. Joachim Hilgert ist verstorben
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© Bistum Limburg

Das Bistum trauert um Joachim Hilgert. Der Diakon im Ruhestand ist am 23. Juli, ein Tag nach seinem 80. Geburtstag, in Limburg Dietkirchen verstorben. 

Joachim Hilgert wurde am 22. Juli 1942 in Höhr-Grenzhausen geboren. Dort besuchte er die Grund- und Realschule und anschließend das Gymnasium in Montabaur, wo er 1961 die Reifeprüfung ablegte. Zwei Jahre seiner Schulzeit in Montabaur wohnte er im Bischöflichen Konvikt.

Nach dem Grundwehrdienst in Fritzlar begann er zum Wintersemester 1962/63 das Studium der Germanistik, Geschichte und Theologie an der Universität in Mainz, wobei er zwei Semester auch in Sankt Georgen Theologie hörte. Nach Abschluss des Studiums absolvierte er die Referendariatszeit in Koblenz und trat zum 1. September 1969 in den Dienst des Bistums Limburg. Er unterrichtete an der St. Ursula-Schule in Geisenheim Deutsch und Religion und engagierte sich zugleich in der Pfarrei St. Jakobus in Rüdesheim in Gottesdiensten, sowie in der Erwachsenen- und der Jugendbildung. Zudem war er von Anfang an Mitglied in synodalen Gremien wie dem Pfarrgemeinderat, der Bezirksversammlung und dem Diözesansynodalrat. In der Mitarbeit in der Pfarrei zeigte sich sein besonderes Interesse an der Predigt, denn es stand die Frage im Raum, ob er auch in den Gottesdiensten predigen könne. Entsprechende Regelungen gab es von Seiten der Bischofskonferenz zu dieser Zeit noch nicht. Es zeigten sich aber erste Ansätze, die Laien-Predigt als Experiment zuzulasssen.

Vom Rheingau nach Ahlbach

1971 trat Joachim Hilgert an das Bistum mit der Bitte heran, Diakon werden zu können. Das dafür erforderliche Alter hatte er noch nicht erreicht, dennoch nahm er schon am Diakonatskurs teil. 1973 wurde er neben seinem Schuldienst offiziell als Mitarbeiter in der Pfarrseelsorge angestellt. 1974 wurde er mit Dispens zur Diakonenweihe zugelassen, die er am 2. Februar 1975 in der Stadtkirche in Limburg durch Bischof Dr. Wilhelm Kempf empfing. Nach einer kurzen Zeit als Diakon im Rheingau zog Diakon Hilgert mit seiner Frau Irene, mit der er seit 1968 verheiratet war, und seinem Sohn in das Pfarrhaus von Ahlbach, wo Irene Hilgert als Bezugsperson und Gemeindereferentin in der Pastoral eingesetzt wurde.

Diakon Hilgert übernahm in der Folge verschiedene Aufgaben: Die Mitarbeit in der Priesterausbildung im Bischöflichen Priesterseminar, die Leitung der Diözesanstelle Berufe der Kirche und die Referententätigkeit für die Ständigen Diakone. Zudem übernahm er Dienste als Diakon im Limburger Dom. An der Fachschule für Sozialpädagogik in Oberursel lehrte er über viele Jahre Religionspädagogik.

Seit 1989 war Diakon Hilgert als Referent für die homiletische Ausbildung der Weihekandidaten im Priesterseminar in Limburg zuständig. Hier konnte er den von ihm so geschätzten Dienst der Verkündigung auch an andere weitergeben.

Theologie und Literatur

1990 wurde er zum Sekretär des Priesterrates bestellt und war damit für die organisatorische Vorbereitung der Sitzungen des Priesterrates und für die Erstellung der Protokolle zuständig. Als Sekretär arbeitete er im Geschäftsführenden Ausschuss des Priesterrates mit. Diese Aufgabe übte er 25 Jahre lang bis 2015 aus. Über viele Jahre verfasste Diakon Hilgert den »Gruß zum Sonntag« für die Zeitung im Bereich Limburg-Weilburg und gab so regelmäßig Impulse.

1995 beendete er den Auftrag an der Fachschule für Sozialpädagogik und übernahm nun die homiletische Ausbildung für alle pastoralen Berufsgruppen im Bischöflichen Priesterseminar. Dabei war er auch im Bereich der Personalentwicklung mit Angeboten an der Schnittstelle von Theologie und Literatur tätig, wo er sein Studium immer wieder mit Freude einsetzte. Die Verbindung von Theologie, Literatur und Gesellschaftsfragen lag ihm am Herzen. Neben diesen Aufgaben begleitete Joachim Hilgert auch Diakonenkurse.

Mit Gottvertrauen

Zum 1. Januar 2006 trat Diakon Hilgert offiziell in den Ruhestand. Er nahm jedoch noch viele Jahre verschiedene Tätigkeiten wahr, ob als Sekretär des Priesterrates, mit Diensten in der Dompfarrei und in der theologischen Bildung.

Der Tod seiner Frau im Jahr 2010 traf ihn schwer. Beide ergänzten sich im Leben, im Engagement für die Kirche und im gegenseitigen Austausch. Nach einer schweren Krankheitsphase kehrte Diakon Hilgert aber wieder nach Dietkirchen zurück und organisierte selbständig bis zuletzt seinen Alltag. In den letzten Jahren spürte er die Last des Älterwerdens. Er behielt sich in dieser Zeit jedoch sein theologisches Interesse.

Mit Freude und Dankbarkeit hat er noch seinen 80. Geburtstag gefeiert. Überraschend starb er einen Tag später zu Hause in Dietkirchen.

Wir danken Herrn Diakon Hilgert für sein Wirken in unserem Bistum. Viele im pastoralen Dienst haben ihn in der Zeit ihrer Ausbildung erlebt, seinen Sachverstand, sein klares Urteil, seine Feinfühligkeit nicht zuletzt für die Sprache und auch seinen besonderen Humor, in dem er auch über sich selbst herzhaft lachen konnte. Er hatte auch die Gabe, in kleinen alltäglichen Dingen das Große zu sehen und sich darüber zu freuen. Diakon Hilgert lebte aus einem tiefen Gottvertrauen, das ihn auch in den letzten Jahren im Alter getragen hat.

Das Requiem für Diakon Hilgert wird am Freitag, 29. Juli 2022 um 10.00 Uhr im Dom zu Limburg gefeiert. Die Beisetzung auf dem Friedhof in Dietkirchen findet an dem Tag im engsten Familien- und Freundeskreis statt. Priester und Diakone sind eingeladen, beim Requiem in Chorkleidung teilzunehmen.

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