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21.08.2011

"Der Mensch kommt ohne Gott nicht aus"

Mehrere hundert Pilger beim Diözesanwallfahrtstag

MARIENSTATT/LIMBURG. Das Gnadenbild der Schmerzhaften Gottesmutter in Marienstatt war am Sonntag, 21. August, das Ziel von mehreren hundert Pilgern aus dem Bistum Limburg. Gemeinsam mit Weihbischof Dr. Thomas Löhr hatten sich die Gläubigen zum Diözesanwallfahrtstag auf den Weg gemacht und gaben singend und betend ein Zeugnis ihres Glaubens.

„Ich bin tief beeindruckt, welche Ausstrahlung unser gemeinsames Tun heute Morgen hat. Auf dem Weg hierher habe ich gespürt, dass die Welt mit betet“, sagte Weihbischof Löhr zu Beginn des festlichen Pontifikalamtes in der vollbesetzten Abteikirche. Er dankte den Zisterziensern, dass sie sich um den Gnadenort sorgen und es so vielen Menschen ermöglichen, dort im Gebet zu verweilen und ihre Bitten und Anliegen auf die Fürsprache Mariens Gott anzuvertrauen.

„Die Erde kommt ohne den Himmel, der Mensch ohne Gott nicht aus“, betonte Weihbischof Dr. Thomas Löhr in seiner Predigt. Der Blick auf die Gottesmutter im Gnadenbild von Marienstatt mache deutlich, dass es eine enge und lebendige Beziehung zu Gott brauche. Die Welt allein genüge nicht. Religion werde heute oft als Störfaktor in einem fertigen System, in dem alles zueinander passe, gesehen. Wissenschaft und Fortschritt erklärten die Welt und was heute noch nicht bekannt wäre, würde bereits morgen geklärt werden. Auf dem, was früher erforscht worden sei, könne heute aufgebaut werden. Die Wirtschaft funktioniere nach ihren eigenen Gesetzen und der Markt regle sich selbst. Die Politik wisse um die notwendigen Schritte, um die Entwicklung des Menschen voranzutreiben und der medizinische Fortschritt erlaube es, Krankheiten zu behandeln und sogar zu heilen, denen der Mensch früher hilflos gegenüber gestanden habe, so der Weihbischof. Wie schnell werde dies aber alles infrage gestellt: Es genügten Sekunden eines Erdbebens, um die Atomkraft, die vorher vielen als sicher oder wenigstens in ihrem Risiko kalkulierbar galt, unverantwortlich erscheinen zu lassen. Die Finanzkrise habe in kurzer Zeit gezeigt, dass auch der Markt nicht ohne Moral auskomme und was medizinischer Fortschritt gewesen sei, könne vom Menschen nicht nur genutzt, sondern auch missbraucht werden. „Das alles betrachten wir Christen nicht mit Schadensfreude. Eine solche Freude steht dem Christen nicht an!“, so Weihbischof Löhr. Christen sollten diese Entwicklung mit Sorge sehen und nach ihren Beitrag zur Problemlösung suchen. „Wir haben als Christen eine Verantwortung und Orientierung, die aus unserem Glauben erwachsen“, betonte der Weihbischof. Gerade das Hochfest Mariä Himmelfahrt, das die Kirche am 15. August feiert, gebe Orientierung. Maria werde durch ihr Leben auf dieser Erde zum Vorbild und vom Himmel her zu einer Fürsprecherin, damit Christen das Leben von Gott her recht verstehen und verantwortlich gestalten könnten. Der Maßstab des Himmels dürfe nicht vorenthalten werden. Nach den Worten des Weihbischofs bleiben die Verbindung von Himmel und Erde, die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus und die Himmelfahrt der Gottesmutter für Menschen ein Geheimnis. „Gott aber will uns nichts verheimlichen, sondern er offenbart so seinen Heilswillen. Unsere Bestimmung ist die Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott“, erklärte Weihbischof Dr. Thomas Löhr. Das Wie werde am Ende nur zu einer Frage aus bloßer Neugier.

Viele Pilgerinnen und Pilger nutzten die Gelegenheit und beteten am Nachmittag gemeinsam den Kreuzweg oder besuchten die Orgelmeditation oder das Offene Singen in der Abteikirche. Zum Abschluss des bistumsweiten Wallfahrtstages sangen und beteten sie mit dem Weihbischof das Abendgebet der Kirche, die Vesper.

Weitere Informationen zu den Wallfahrten des Bistums Limburg gibt es beim Bischöflichen Ordinariat, Referat Wallfahrten, Roßmarkt 4, 65549 Limburg, Tel.: 06431/295-308, und im Internet unter www.bistumlimburg.de. (StS)

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