14.09.2011
Enge und weite Verbindungen
LIMBURG. „Vernetzt leben ? beziehungsweise glauben“ ? so lautete das Motto am Tag der Frauen in der Kreuzwoche am Mittwoch, den 14. September, in Limburg. Diesem Motto waren Frauen aus dem ganzen Bistum gefolgt, um gemeinsam Eucharistie zu feiern und neue Kontakte zu knüpfen ? um Netzwerke zu schaffen.
„Ein Netz und Geflecht von Beziehungen hält den Menschen fest und gibt ihm Halt“, betonte Weihbischof Dr. Thomas Löhr in seiner Predigt im Hohen Dom zu Limburg. Der Weihbischof erläuterte, dass der Mensch ohne Beziehungen nicht leben könne: „Der Mensch wird am Du zum Ich“, sagte Löhr und ergänzte „Für jeden Glaubenden und jede Glaubende gibt es kein Leben ohne die Beziehung zu Gott“. Der Weihbischof verglich die Beziehung des Menschen und Gott mit der Beziehung zwischen Müttern und ihren Kindern: „Diese Beziehung ist nicht eine unverbindliche Freundschaft, nicht der Klick zum Eintritt in Facebook oder StudiVZ. Hier geht es um etwas vom Leben Vorgegebenes. Eine Beziehung, die aus dem Leben nie wieder weggedacht werden kann.“ Löhr betonte, dass sich der Mensch in seiner Beziehung zu Gott nicht alleine fühlen müsse, denn „Gott nimmt uns auf in ein Netz, das nicht gefangen nimmt, sondern verbindet. Weil das Bekenntnis Ich glaube von so vielen Menschen geteilt wird.“ Symbolisch setzten die Gläubigen die Worte des Weihbischofs beim Vater Unser Gebet um, bei dem sich alle an den Händen hielten.
Sich austauschen, Kontakte knüpfen und Netzwerke schaffen ? dazu hatten die Teilnehmerinnen Gelegenheit bei einem Markt der Möglichkeiten. „Dabei sollen die Frauen Impulse und Inspiration für ihre Arbeit mit nach Hause nehmen“, erläuterte Dr. Susanne Gorges-Braunwarth, Referentin für Mädchen und Frauenarbeit im Bistum Limburg, das vielfältige Angebot. Beim Knüpfen von bunten Wollschnüren konnten die Teilnehmerinnen symbolische Knotenpunkte knüpfen. „Hier sind so viele Frauen die Knotenpunkte des Glaubens sind und hier sollen sie sehen, wie wichtig sie und ihre Arbeit sind und sich natürlich verbinden“, sagte Gorges-Braunwarth. Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst freut sich über die vielen Frauen, die im Bistum im Einsatz sind und betonte „Wenn viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, viele kleine Schritte tun ? dann verändert sich die Welt“.
Viele kirchliche Verbände und Gemeinschaften präsentierten ihre Arbeit und auch ihre Netzwerke. Die freischaffende Künstlerin Jutta Dosert-Weisenborn zeigte mit einer Installation aus Stoff ihre Interpretation eines Netzwerkes. „Das ist einfach schön bunt, da möchte ich jetzt mit meinen Freundinnen drunter tanzen“, sagte Besucherin Ingrid Staudt begeistert und ergänzte „Das Kunstwerk zeigt, dass es enge und weite Verbindungen gibt ? so wie im richtigen Leben auch.“(vf)