17.09.2011
Gemeinsam Zusammenleben gestalten
FRANKFURT. ? Noch ist es eine Baustelle, aber das Konzept ist schon klar zu erkennen. Mitten in der westlichen Frankfurter Altstadt entsteht mit dem Caritas-Lebenshaus ein neues Zentrum, das Vitalität und Ausstrahlung für die Stadt verspricht: Caritasdirektor Hartmut Fritz stelle das ein zukunftweisende Konzept integrierten Wohnens für alte, kranke und behinderte Menschen sowie für Alleinstehende und Familien am Samstag, 17. September, aus Anlass des Kreuzfestes in Frankfurt vor.
"Zu 95 Prozent", so meinte Fritz, ist der Neubau der Einrichtung in direkter Nachbarschaft zur Caritas-Geschäftsstelle in der Alten Mainzer Gasse und zur Kindertagesstätte St. Leonhard an der Karmelitergasse fertiggestellt. Die fehlenden fünf Prozent konnten sich die mehr als 100 Besucher bei einem ersten Rundgang mit ein wenig Phantasie gut vorstellen. Vor allem aber schwärmten die meisten von dem überzeugenden Konzept des Lebenshauses. Auf großes Interesse stieß deshalb die Tatsache, dass einige wenige Wohnungen noch frei sind. Insbesondere Familien mit behinderten Kindern, die einen Wohnberechtigungsschein der Stadt Frankfurt haben, können sich melden. Außerdem ist noch eine Maisonettewohnung mit 150 qm Wohnfläche zu vergeben.
ZUM KONZEPT:
Die Konzeption des Lebenshauses St. Leonhard reagiert auf die demografischen Entwicklungen in unserer Gesellschaft: Menschen werden immer älter. Es bedeutet eine große gesellschaftliche Herausforderung, wenn der Anteil älterer Menschen gegenüber jüngeren sich zugunsten der älteren verschiebt, die Generationengemeinschaft muss sich neu orientieren. Formen des gemeinschaftlichen Lebens müssen neu konzipiert und gestaltet werden. Das Caritas-Lebenshaus soll ein Beispiel für gelingendes Miteinanders der Generationen geben.
ZUM GEBÄUDE:
Zum Lebenshaus gehört ein Pflegeheim mit 36 Plätzen im 1. und 2. OG in vier Wohngruppen, ausgerichtet am besonderen Bedarf von Demenzkranken. Die Bewohner haben ein Einzelzimmer mit Duschbad und großzügige Aufenthaltsbereiche. Es gibt Wohnküchen, Dachterrassen und ein Kaminzimmer. Daneben bietet das Lebenshaus 25 Wohneinheiten mit sozial- und generationenübergreifender Belegung. Es soll eine Hausgemeinschaft entstehen, in die jeder seine Ressourcen einbringen kann. Die Wohnungen sind überwiegend barrierefrei, teils geförderter Wohnungsbau, sonst frei finanziert; vom 1-Zimmer-Appartement bis zur 5-Zimmer-Wohnung. Damit Gemeinschaft entstehen und gelebt werden kann, gibt es Veranstaltungsräume für Vorträge, Gesprächskreise, Treffs für Initiativen aus dem Umfeld der Altenarbeit, Räume für Feste, Familienfeiern, Vernissagen, Kleinkunst, Musik und Nachbarschaftstreff. Auch die Hauskapelle ist wichtiger Bestandteil des Gemeinschaftslebens und unterstreicht die christliche Ausrichtung des Konzepts. Dabei wird eine enge Kooperation mit der Domgemeinde angestrebt.
Auch das zentrale Beratungs- und Vermittlungsbüro des Caritasverbands Frankfurt für Ehrenamtliche wird hier angesiedelt sein im Erdgeschoss. Familien mit Kindern können die benachbarte Kindertagesstätte mit 20 Plätzen für Kinder unter 3 Jahren und 42 Plätzen für Kinder von 3 bis 6 Jahren an der Karmelitergasse nutzen.
ZU DEN BEWOHNERN:
Damit im Lebenshaus eine lebendige Hausgemeinschaft entstehen kann, sollten die Bewohner offen und kontaktfreudig sein und den Wunsch haben, ihre Fähigkeiten und Talente für die Hausgemeinschaft einzusetzen. Gleichzeitig wird der Wunsch nach Rückzug in die Privatsphäre selbstverständlich respektiert. Die Hausgemeinschaft wird begleitet von einer sozialpädagogischen Fachkraft, die auch die Koordination der Angebote und Feiern übernimmt. Das Haus soll zum Stadtteil hin offen sein und ein Treffpunkt in der Altstadt werden. Interessenten, die sich über die noch freien geförderten Wohnungen im Lebenshaus informieren wollen, können sich im Caritasverband Frankfurt melden bei Susanne Söllner unter Telefon 2982-107. (cv/dw)