10.09.2011
Wahrzeichen für die Treue Gottes
LIMBURG. „Heute ist Hochzeitswetter!“ ? Mit diesem Satz begrüßte Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst an einem spätsommerlichen Samstag mit hochsommerlichen Temperaturen etwa 350 Ehepaare aus dem Bistum Limburg, die zum „Tag der Ehejubiläen“ in die Bischofsstadt gekommen waren. Die Jubelpaare begehen in diesem Jahr das Goldene, Diamantene und Eiserne Jubiläum ihrer Eheschließung. Bereits zum dritten Mal hatte das Bistum Limburg zum „Tag der Ehejubiläen“ eingeladen, der in diesem Jahr unter dem Motto „Am größten unter ihnen ist die Liebe“ stand.
Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst, Weihbischof em. Gerhard Pieschl und Domkdekan Prälat Dr. Günther Geis gratulierten jedem einzelnen Paar persönlich und stellten ihre im Sakrament der Ehe verbundene Liebe erneut unter Gottes Schutz. „Reichen Sie einander die Hände wie Sie es vor Jahrzehnten schon einmal taten“, sagte der Bischof zu jedem Paar und segnete es. Als Wahrzeichen bezeichnete Bischof Tebartz-van Elst in seiner Predigt das Sakrament der Ehe, es habe eine ähnliche Ausstrahlungskraft wie die Türme des Limburger Domes, die, einem lokalen Sprachgebrauch folgend, für Mann und Frau stünden. Erst im Miteinander entfalten Mann und Frau ihre Wirkung.
„Alle Ehen tragen dazu bei, dass etwas von der Treue Gottes unter uns Menschen anschaulich wird“, so Tebartz-van Elst. Wie bei den Limburger Domtürmen stehe auch eine Ehe immer für Geschichte, Gegenwart und Zukunft und wie bei den Türmen komme es auch in der Ehe auf ein tragfähiges Fundament an. „Wie oft haben Sie laut oder leise immer wieder „Ja“ gesagt und woher haben Sie die Kraft zu diesem inneren „Ja“ genommen“ fragte der Bischof. Dieses innere Ja werde durch Gott möglich, denn aus seinem Ja zu jedem Einzelnen könne der Mensch leben. In der gelebten Treue der Ehepartner werde die „Geschichte, die Gott mit Ihnen gegangen ist“ anschaulich, so Tebartz-van Elst. „Vielfalt, Einheit und Gemeinsamkeit“ gehörten ebenso zum festen Fundament des Ehesakramentes.
Die Domtürme in ihrer je unterschiedlichen Gestalt entfalten ihre Wirkung im Miteinander, so wie auch in Ehen verschiedene Begabungen, Temperamente und Sichtweisen zusammen kommen. Dabei kämen „die Gaben zur Entfaltung, wenn sie sich ergänzen“, so der Bischof, denn „wo es uniform ist, ist es auch monoton“. Als Fingerzeige Gottes verweisen die Domtürme zugleich auf Treue und Tiefe als ein drittes tragendes Element des Ehebundes: „Liebe gewinnt ihre größte Qualität, wo sie zur Treue reift“, so Tebartz-van Elst. Damit werde sie zum „Zeichen für die Welt“. (pa)