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01.09.2011

Wo sich die Wege kreuzen?

Stadtkirche Frankfurt richtet das Kreuzfest 2011 aus

FRANKFURT/Limburg.- Die katholische Stadtkirche Frankfurt richtet in diesem Herbst das traditionsreiche Kreuzfest für das Bistum Limburg aus: Bereits mit dem Fest des Heiligen Bartholomäus, dem Patron der Stadt Frankfurt und des Kaiserdoms, am 24. August beginnt ein bunter Veranstaltungsreigen, der vom 16. bis 18. September im bistumsweiten Kreuzfest gipfelt.

Die Limburger Kreuzwoche und das Kreuzfest

Im Jahr 1959 wurde das Kreuzfest der Katholiken im Bistum Limburg zum ersten Mal gefeiert. Von Anfang an war es mit der vorausgehenden Kreuzwoche, einer Veranstaltungswoche, die sich verschiedenen Zielgruppen zuwendet und alljährlich in Limburg veranstaltet wird, als eine Art Diözesan-Katholikentag gedacht. Das Fest, das jedes Jahr in einem anderen der elf Bezirke des Bistums ausgerichtet wird, setzt thematische, spirituelle und kulturelle Akzente in der jeweiligen Region.

In seinem Mittelpunkt aber steht die Kreuzfeier mit der Verehrung der Kreuzreliquie, die in der kostbaren Staurothek aufbewahrt wird. Reliquie und Behälter stammen aus Konstantinopel. Sie gelangten im Rahmen des barbarischen Kreuzzuges von 1204, bei dem die Stadt Konstantinopel, die christliche "Mutter der Welt" dem Erdboden gleichgemacht wurde, über Umwege in das Bistum Trier. Seit der Gründung des Bistums Limburg befindet sich diese Kostbarkeit im Limburger Domschatz.

Im katholischen Raum verweist die Verehrung der Kreuzreliquie auf das Fest "Kreuzerhöhung", das jeweils am 14.September gefeiert wird. Dieses Fest erinnert an die aus Trier stammende, oströmische Kaiserin Helena, die im Rahmen einer von ihr geleiteten Expedition in Jerusalem das wahre Kreuz Jesu Christi ausgegraben haben soll.

Der Heilige Bartholomäus und seine Reliquie im Frankfurter Dom

Seit mehr als 1.000 Jahren gehört eine Schädelreliquie des Apostels Bartholomäus zum Schatz des Kaiserdomes. Frankfurt reiht sich damit ein in berühmte Städte wie Rom, Santiago de Compostela oder Trier, in deren Mauern Reliquien der Jünger Jesu aufbewahrt werden. Wahrscheinlich um das Jahr 1000 schenkte Kaiser Otto III. der Frankfurter Salvatorkirche, dem heutigen Bartholomäus- oder Kaiserdom, die Schädelplatte des Märtyrers, die er aus Rom mitgebracht hatte. Nach der Heiligenlegende war dem Apostel Bartholomäus auf einer Missionsreise in Indien bei lebendigem Leibe die Haut abgezogen worden. In Frankfurt entwickelte sich aus der Reliquienverehrung eine jährliche Wallfahrt, die wohl zum Ursprung der Frankfurter Herbstmesse wurde.

Veranstaltungsreigen

Der Veranstaltungsreigen "auf dem Weg zum Kreuzfest..." beginnt am Mittwoch, 24. August, um 19.00 Uhr mit einem Gottesdienst zum Bartholomäusfest im Frankfurter Dom, anschließend wird die Bartholomäusplakette an zwei verdiente ehrenamtliche Mitarbeiter/innen der Stadtkirche verliehen.

In den Wochen darauf gibt es in den Gemeinden der Stadt ganz unterschiedliche Veranstaltungen, die auf das Kreuzfest hinführen, etwa eine Ausstellung über „Kinderrechte hier und anderswo“, ein Thementag über „Das Kreuz als Anker unseres Glaubens“ im Haus am Dom, ein Ministrantentag für alle Messdienerinnen und Messdiener aus Frankfurt, Vorträge und Kirchenführungen, eine Ausstellung mit dem Titel "via crucis -
Kreuzansichten zwischen Licht und Dunkel", Bibelgespräche, eine Familienfeier, musikalische Veranstaltungen und vieles mehr.

Veranstaltungen zum Kreuzfest:

Am Kreuzfestwochenende beginnt der Reigen am Freitag, 16. September, mit einem Abend zu den Lebenswegen von Frauen und einer spirituellen Nacht im Dom mit Licht und Klängen. Am Samstag folgt der Frankfurter Kreuzweg mit interaktiven, kreativen Stationen rund um den Liebfrauenberg und auf dem Römerberg, die Kreuzerfahrungen von Menschen in Frankfurt und die Angebote der Kirche für diese Menschen in den Blick nehmen. So kann deutlich werden, dass das Kreuz für Leid, Elend und Not von Menschen steht, aber zugleich Heil und Hoffnung verheißt.

Nachmittags lädt ein Raum der Stille im Kuppelsaal des Thurn und Taxis-Palais ein, sich eine halbe Stunde Zeit zur Stille zu nehmen, im Trubel zwischen Einkauf und Besorgungen einfach anzuhalten, still zu werden, nichts machen zu müssen.

Auch Caritasverband, Kolpinghaus, das Haus am Dom und das Liebfrauenkloster laden am Samstag zu besonderen Aktionen ein. Am Sonntag endet das Kreuzfest in Frankfurt mit einem feierlichen Gottesdienst auf dem Römerberg, zu dem der Bischof von Limburg, Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst erwartet wird. Auf dem Domplatz wird anschließend gefeiert, bis eine musikalische Vesper um 15.00 Uhr im Dom das Fest beschließt.

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