Bischof: Es geht um Aussortierung

LIMBURG.„Der Bluttest verharmlost, um was es geht: Aussortierung. Eine Gesellschaft muss sich daran messen lassen, wie sie mit den Schwächsten umgeht. Die Schwächsten sind ungeborene Kinder. Sie sind unserer Obhut komplett anvertraut und sie sind uns zugleich ausgeliefert. Der Bluttest wird mit einem konkreten Ziel angewendet. Er soll Krankheit und Schwäche nachweisen und damit den Grund liefern, dem ungeborenen Kind das Recht auf Leben zu verweigern. Das Kind wird kühler Berechnung unterzogen. Es steht schon vor der Geburt unter der Beweislast, ob es Liebe verdient oder ob es eine Belastung ist. Elterliche Liebe ist der göttlichen Liebe aber sehr ähnlich: Sie liebt ohne Bedingung und verschenkt sich großzügig. Wer die Liebe an Bedingungen knüpft, macht die Welt zu einem trostlosen Ort. Nach christlicher Überzeugung hat der Mensch von Anfang an eine unverwechselbare Würde und niemand hat das Recht, ihm diese Würde zu verweigern.“