13.06.2012
Ein Segen für die Wallfahrt
LIMBURG/LOURDES. Inzwischen sind sie nicht mehr wegzudenken: Seit nunmehr 20 Jahren begleiten Jugendliche aus den katholischen Schulen der Diözese Limburg kranke und behinderte Menschen bei der jährlich stattfindenden Wallfahrt der hessischen Bistümer in den traditionsreichen Wallfahrtsort Lourdes. Im Jubiläumsjahr nahmen 42 Jugendliche teil. In diesem Jahr stand die Wallfahrt vom 24. Bis 28. Mai unter dem Leitwort "Mit Bernadette den Rosenkranz beten" und wurde vom Mainzer Weihbischof Dr. Ulrich Niemeyer begleitet. Die Pilgerinnen und Pilger haben gemeinsam mit ihren jugendlichen Begleitern einen Rosenkranz angefertigt. In seine Perlen wurden Mullbinden eingearbeitet, die symbolisch für Schmerzen, für Verwundung und für erfahrenes Leid standen. Stellvertretend für die Sorgen und Nöte kranker und behinderter Menschen blieb der Rosenkranz in Lourdes zurück.
Wie in jedem Jahr leisteten die Jugendlichen Hilfsdienste beim Transport, schoben die kranken und behinderten Menschen in Rollstühlen zu den Stationen der Wallfahrt, begleiteten sie bei Gottesdiensten und gemeinsamen Veranstaltungen und erledigten kleine Besorgungen. Für die Jugendlichen sind die Begegnungen und das Gespräch mit den behinderten und kranken Menschen bewegend und bereichernd zugleich, berichtet Marianne Ax-Vorndran, Leiterin des Referats Wallfahrten im Bistum Limburg. "Durch die Behinderten fühlen sie sich angespornt, sich persönlich zu engagieren und lernen, dass das Leben trotz Krankheit und Leid lebenswert ist", so Ax-Vorndran. Sie erleben in Lourdes, was es ganz konkret bedeutet, "weltweit und missionarisch Kirche zu sein". Gerade die Jugendwallfahrt biete die Chance, zwischen der Lebenswelt der Jugendlichen und der Kirche mit ihrer Botschaft zu vermitteln. Eine Frucht dieser Begegnungen ist der Besuchsdienst, bei dem konkrete Hilfe, Fürsorge und gegenseitiges Interesse über die gemeinsame Zeit in Lourdes hinaus gepflegt werden. Ax-Vorndran zeigt sich begeistert von "Engagement, jugendlichem Charme, Begeisterung und Freude der jungen Leute" und erklärt "Sie sind ein Segen für die Wallfahrt".
Am Beginn der Jugendwallfahrt stand die Initiative einer Pilgerin. Maria Nyquist, aktiv im Schulelternbeirat einer katholischen Schule im Bistum Limburg, vermittelte im Jahr 1983 den Kontakt zwischen Pilgerbüro und Schule. Schon 1993 nahmen 19 Schülerinnen und Schüler an der Wallfahrt teil. Heute kommt der Kontakt häufig über Schulseelsorger zustande oder es entwickelt sich Interesse und Neugier durch Jugendliche, die bereits teilgenommen haben und ihren Freunden ihre Erfahrungen weiter geben. (pa)
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