11.05.2012
Ein Zeichen für die Weltkirche
RÜDESHEIM/LIMBURG/ROM. Das Bistum Limburg freut sich über die offizielle Aufnahme von Hildegard von Bingen (1089 bis 1179) in den Heiligenkalender der katholischen Kirche. Papst Benedikt XVI. hat die Benediktinerin, die lange auf dem Gebiet der Diözese Limburg wirkte, am Donnerstag, 10. Mai, in Rom zur Heiligen der Universalkirche erklärt.Darüber hinaus hat der Heilige Vater angekündigt, die Heilige am 7. Oktober in Rom zur Kirchenlehrerin zu erheben. Eine solche Auszeichnung wurde bisher erst 33 Personen, darunter nur drei Frauen, zuerkannt.
"Ich danke dem Heiligen Vater von Herzen für seine Entscheidung", sagte Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst. Papst Benedikt XVI. setze mit der Erhebung der Mystikerin zur Heiligen ein wichtiges Zeichen für die Weltkirche. "Hildegard wird seit Jahrhunderten von den Gläubigen weltweit verehrt", erklärte der Bischof. Die neue Heilige sei vielen Frauen und Männern zum geistlichen Vorbild geworden und ihr beeindruckendes Zeugnis wirke noch heute. "In einer Gesellschaft, in der Glaube und Kirche immer mehr an den Rand gedrängt werden, brauchen wir heilige Glaubenszeugen an deren Leben und Wirken wir uns orientieren können", so Tebartz-van Elst. Er sieht deshalb in der Erhebung auch ein "Zeichen der Stärkung und Ermutigung für alle Christen".
Das Leben der heiligen Kirchenlehrerin ist eng mit dem Bistum Limburg verbunden: Sie wurde wohl 1098 bei Alzey geboren und starb am 17. September 1179 im Kloster der Benediktinerinnen auf dem Rupertsberg. Ihr Grab befindet sich in der Pfarrkirche von Rüdesheim-Eibingen im Rheingau. In der nahegelegenden Abtei St. Hildegard wird das Gedenken und die Verehrung der Visionärin seit jeher besonders bewahrt und gepflegt. Hildegard lebte seit ihrem achten Lebensjahr im Kloster. Ihre Eltern übergaben sie an Jutta von Sponheim zur Erziehung. Nach deren Tod übernahm Hildegard die Leitung der Abtei Disibodenberg. Um 1150 verlegte sie die Gemeinschaft in ein neues Kloster auf dem nahe gelegenen Rupertsberg bei Bingen. Zum Erbe der Heiligen zählt ein umfangreiches visionäres Schrifttum aus vielen Briefen sowie zahlreichen natur- und heilkundlichen Abhandlungen.
Mit besonderen Gottesdiensten wird die Kirche von Limburg in diesem Jahr der heiligen Hildegard gedenken und die Freude über die Stärkung Ihres Glaubenszeugnisses zum Ausdruck bringen.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter <link http: www.abtei-st-hildegard.de external-link-new-window>www.Abtei-St-Hildegard.de. (StS)