04.04.2012
Eltern stützen – Kinder fördern
LIMBURG. Mit Sorge sieht Familienbischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst, dass die derzeitige Debatte sich auf die Familien und die jungen Paare, die Familie gründen wollen, "seelisch belastend" auswirken kann. "Menschen entscheiden sich aus dem Herzen und nicht aus Kalkül für Familie und Kinder. Junge Familien haben deshalb ein sensibles Gespür dafür, wenn persönliche Entscheidungen zu ihrer Lebensplanung auf wirtschaftliche oder politische Wirkungen verengt werden. Wenn wir junge Familien in ein Dilemma treiben, werden wir nicht Lebensmut und Zuversicht säen, sondern Zögerlichkeit, Verunsicherung und kleinliche Berechnung ernten", so Tebartz-van Elst.
Aus diesem Grund muss bei der Entscheidung zum Betreuungsgeld bedacht werden: "Das Recht der Erziehung liegt zuerst bei den Eltern. Daraus folgt, dass unsere Gesellschaft Eltern in ihrer natürlichen Verantwortung für ihre Kinder nachhaltiger unterstützen muss. Familiengerechte Politik in diesem Sinn ist elementare Zukunftssicherung unserer Gesellschaft. Deshalb müssen Eltern die Priorität haben, ihre Kinder selbst zu erziehen. Dort, wo sie dazu aus eigenen Kräften nicht in der Lage sind, sollten sie die Möglichkeit haben, staatliche bzw. institutionelle Betreuung in Anspruch zu nehmen. Eine einseitige Förderung staatlicher Betreuung schränkt die Wahlfreiheit für Eltern ein und bedeutet eine Benachteiligung familiärer Erziehungsleistung. Eine nachhaltige und zukunftsorientierte Familienpolitik nimmt immer Maß an der Stärkung familialer Bindung und Verantwortung füreinander." (pa)