09.03.2012
Gemeinsamer und geistlicher Weg
LIMBURG. Die Pastoral im Bistum Limburg ist im Umbruch. Es gilt strukturelle Fragen zu klären und nach Wegen zu suchen, wie der Glaube künftig weitergegeben werden kann. "Wir müssen die Herausforderungen vor denen wir als Kirche im Bistum Limburg stehen miteinander in den Blick nehmen und nach Perspektiven suchen", sagte Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst am Donnerstag, 8. März, in Limburg.
Der Bischof hatte alle Priesterlichen Leiter und Priesterlichen Mitarbeiter aus den Pastoralen Räumen in der Diözese zu einem Erfahrungs- und Informationsaustausch eingeladen. "Es ist wichtig, dass wir zusammenkommen, uns beraten, ins Gespräch kommen und zusammen beten", so der Bischof. Dieses Miteinander habe den Prozess der Bereitschaft zur Bewegung immer bereichert und weitergebracht. Bischof und Bistumsleitung treffen sich regelmäßig zu solchen Gesprächsrunden mit den verschiedenen Berufsgruppen und Gremien im Bistum. Dabei besteht die Möglichkeit, mit dem Bischof über den gesamten Bistumsprozess ins Gespräch zu kommen, sowie praktische Fragen und konkrete Probleme vor Ort zu nennen.
"Bei allen Überlegungen ist mir deutlich geworden, dass unser Prozess eine geistliche Vergewisserung braucht", so Bischof Tebartz-van Elst. Im geistlichen Leben werde die Grundlage geschaffen, loslassen und neu aufbrechen zu können. Es gelte deshalb unbedingt die Realitäten der Zeit mit den Augen des Glaubens zu betrachten. Es brauche einfach Menschen, die Christus in ihrem Leben gefunden haben und nun andere zu Christus führen wollen. Darum standen bei diesem Treffen auch pastorale Fragen für die Pfarrei neuen Typs im Vordergrund. Zum Beispiel nach den unterschiedlichen Seelsorge-Rollen der leitenden und der mitarbeitenden Priester und der Pastoralen Mitarbeiter. Aber auch nach den klassischen Inhalten kirchlichen Lebens im Netzwerk der neuen Pfarrei: Wie wird es mit den unzähligen Aktivitäten zwischen Kindergarten und Seniorenkreis vor Ort weitergehen? Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens mit den Priestern lag in der Frage, wie das priesterliche Miteinander in der Pfarrei neuen Typs gelingen kann.
Intensiv sprachen die Geistlichen über die Möglichkeiten und die Grenzen einer priesterlichen Lebensgemeinschaft in den Pfarrhäusern (Vita communis). "Ich spüre in meinen Gesprächen bei vielen Mitbrüdern den Wunsch nach solchen Gemeinschaften und will dieses Miteinander gerne fördern", erklärte der Bischof. In den Pfarreien und Pastoralen Orten, in denen es solche Kommunitäten bereits gebe, werde vielen Gläubigen klarer, was das geweihte Leben bedeutet. "Ein gelungenes Miteinader der Priester vor Ort wirkt in die Gemeinden und in die gesamte Diözese hinein", so Tebartz-van Elst. Diese positiven Erfahrungen teilten auch die Priester, die bereits in einer Vita communis leben. "Die Menschen fragen uns, warum wir als Priester zusammenleben und zusammenarbeiten. Sie spüren, dass wir gemeinsam für die Pfarrei da sind", berichtete Marcus Fischer aus Herschbach im Westerwald. Vita communis meine nicht, immer einer Meinung zu sein oder nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner zu suchen. Es gelte vielmehr gemeinsam auf dem Weg zu sein, Probleme in den Blick zu nehmen und den Glauben zu leben. "Für mich als Bischof sind die priesterlichen Lebensgemeinschaften eine Perspektive aber kein Zwang", machte Tebartz-van Elst deutlich.
Weitere Informationen zum Bistumsprozess gibt es im Internet unter <link http: www.bereitschaftzurbewegung.de external-link-new-window>www.bereitschaftzurbewegung.de.
(StS)