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22.02.2012

Keinen Fortschritt ohne Umkehr

Weihbischof Löhr feiert Pontifikalamt zum Aschermittwoch

LIMBURG. Gott und die Mitmenschen stehen für Weihbischof Dr. Thomas Löhr im Mittelpunkt der Fastenzeit. Am Aschermittwoch, dem Beginn der 40-tägigen Vorbereitungszeit der Kirche auf Ostern feierte der Weihbischof in Limburg im Hohen Dom zu Limburg ein Pontifikalamt und spendete das Aschenkreuz.

"Fasten hat nicht das individuelle Wohlfühlen im Blick, nicht das Wenigeressen und Gewichtreduzieren. Es geht nicht um dies oder das, sondern um Gott!", sagte Löhr. Der Mensch müsse gerade jetzt aus sich heraustreten und auf Gott den Schöpfer allen Lebens schauen. Wer in der Fastenzeit zu sich selber finden wolle, müsse im Blick haben, dass er als Abbild Gottes geschaffen worden sei. Wer auf rechte Weise mit anderen umgehen wolle, müsse in gleicher Weise den Mitmenschen als Ebenbild Gottes anerkennen und wertschätzen. Der Mensch sei das einzige Geschöpf, das Verantwortung für andere, für seine Welt und seine Umwelt wahrnehmen könne. Dies gelinge im Alltag allerdings kaum. Das Herz eines Menschen dürfe nie von privaten Angelegenheiten und Problemen so in Anspruch genommen sein, dass es taub für die Anliegen des Nächsten ist. Die Fastenzeit soll daher auch eine Zeit sein, die geprägt ist von gegenseitiger Fürsorge und einer Achtsamkeit für das Wohl des Anderen. "Wenn wir den Blick auf Jesus richten, werden wir aufeinander achten und uns nicht unbeteiligt und gleichgültig gegenüber dem Schicksal unserer Brüder und Schwestern zeigen", sagte Löhr. Die Sorge füreinander beginne "bei denen, mit denen wir im Heute unserer Arbeit und im Hier unserer allerengsten Umgebung zu tun haben".

In der Fastenzeit werde deutlich, dass es keinen Fortschritt ohne Umkehr gebe. Deshalb sei die Umkehr zum lebendigen Gott das Thema der Fastenzeit schlechthin. "Wer meint, immer schon perfekt zu sein und niemals zugeben kann, etwas falsch gemacht zu haben, wird die Einsicht in die Umkehr nicht zulassen können. Und doch gilt es, die eigene Praxis zu hinterfragen und hinterfragen zu lassen: Es gibt keinen Fortschritt ohne Umkehr", so Löhr. Die Fastenzeit sei immer eine Zeit der Gnade, die Tage des Heils schenken wolle. (StS)

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