15.01.2012
Neujahrsempfang im Bistum Limburg
LIMBURG. Bereits im vierten Jahr haben Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst und Domdekan Dr. Günther Geis Gläubige aus dem Bistum Limburg und Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunalpolitik, Wirtschaft und Gesellschaft zum Neujahrsempfang im Kapitelsaal "Michaelskapelle" auf dem Domberg begrüßt. Traditionell findet die Zusammenkunft im neuen Jahr am ersten Sonntag nach der Weihnachtszeit statt. Domdekan Geis schaute auf die Ereignisse des vergangenen Jahres zurück. Im Hinblick auf einige Neuerungen in der Bischofskirche sagte er:"Jede Zeit hat etwas zur Ausstattung und Verschönerung dieses Gotteshauses beigetragen, auch wir bemühen uns darum."
Deutlich werde dieses Mühen an den neuen Kirchenbänken, der gereinigten und erweiterten Altarstufe und nicht zuletzt an der rechts im Eingangsbereich platzierten Rheinischen Madonna, vor die Gläubige ihre Gebetsanliegen bringen könnten. Domdekan Geis, der zugleich Bischofsvikar für den synodalen Bereich ist, dankte Bischof Tebartz-van Elst für seinen "Dienst am Wort", als einer "zentralen Aufgabe des Bischofsamtes". Dieser Dienst sei "für Kirche und Gesellschaft so notwendig wie das Salz in der Suppe, aber selten einfach und nie konfliktfrei", so Geis. Der Dienst am Wort erfordere Demut, Sensibilität des Herzens, geistliche Disziplin und gründliche Vorbereitung. "Es sind zwar nicht immer alle einer Meinung mit dem Bischof - aber das ist weder neu, noch eine Besonderheit, die man nur in Limburg antrifft", so Geis. Dank gelte auch Weihbischof Dr. Thomas Löhr, der im vergangenen Jahr die Diaspora-Bezirke Lahn-Dill-Eder und Wetzlar visitiert habe und das Dezernat Pastorale Dienste leite. Ausdrücklich würdigte er alle, die im Dom Dienst tun, sei es als Küster, Domschweizer, Musiker, Lektor oder Ministrant. Ebenso gelte all denen Dank, die den Dom reinigen und ihn mit Blumenarrangements schmücken, schließlich sei der Dom "unser ganzer Stolz". Geis berichtete über die Personalentscheidungen des letzten Jahres, das neu eröffnete Dommuseum, über die Ehrung engagierter Männer und Frauen mit der Georgsplakette, die Weihen von zwei Priestern und einem Diakon und die erfolgreich durchgeführte Pfarrgemeinderatswahl. Die Kreuzwoche sei mit der Teilnahme von Walter Kardinal Kaspar und Prof. Gerhard Lohfink einer der "Höhepunkte des Jahres" gewesen, was ebenso für das Kreuzfest in Frankfurt gelte. Bedauern äußerte er über die "traurige Nachricht", dass die Domschwestern, Sr. Theresia und Sr. Waltrud, Ende Oktober aus Altersgründen Limburg verlassen werden. "Katechetisch sehr einfühlsam" hätten sie die unterschiedlichsten Gruppen durch den Dom geführt.
Einen Blick auf die anstehenden Ereignisse, Jubiläen und Themen warf Bischof Tebartz-van Elst in seiner Ansprache. Das Geschehen an der Weihnachtskrippe zeige dem Betrachter am heutigen Sonntag die Flucht nach Ägypten. Dabei werde der "Platz der Kirche" bewusst: "an der Seite der Menschen, die in Bedrängnissen unterwegs sind". Weihnachten solle in der Kirche eine "Wachsamkeit für die Caritas" wecken, die in diesem Jahr im Fokus des Gesprächsprozesses in der Katholischen Kirche in Deutschland stehen soll. Die Caritas als Jahresthema könne ein Impuls sein, das Evangelium zum "Lebensthema" zu machen. In der Caritas könne die Kirche ihre Kraft neu entdecken, denn in der Caritas bezeugten Christen, dass sie Gottes "Liebe zu jedem glauben" und "um Gottes Weg mit den Menschen wissen". Am 11. Oktober, dem 50. Jahrestag der Eröffnung des II. Vatikanischen Konzils, werde Papst Benedikt das Jahr des Glaubens eröffnen. Bischof Tebartz-van Elst kündigte an, als Teilnehmer an der Weltbischofssynode zur Neuevangelisierung dabei zu sein und freut sich darauf "aus dem weltkirchlichen Austausch manche Anregung mit in unser Bistum nehmen zu können". In der Spur des weltweiten Jahres des Glaubens sei auch die Heilig Rock-Wallfahrt des Bistums Trier zu verstehen. Bei dem Motto "Und führe zusammen, was getrennt ist" solle das unzerteilte Kleid zum Bild dafür werden, dass die christlichen Konfessionen zusammen gehören. Das Bistum lade zur Teilnahme an der Wallfahrt herzlich ein. Alle Synodalen der Diözese lud der Bischof zur Heilig Land-Wallfahrt ein, "um mit ihnen an den Quellen unseres Glaubens zu bedenken und zu teilen, was im pastoralen Prozess der Bildung von Pfarreien neuen Typs unaufgebbare Prioritäten" seien.
In seiner Ansprache kündigte der Bischof von Limburg auch Jubiläen und Jahrestage an. So begehe das Bistum den 30. Todestag von Bischof Dr. Wilhelm Kempf und ebenso den 80. Jahrestag seiner Priesterweihe. Unmittelbar bevor stehe am 2. Februar auch der 80. Geburtstag von Bischof Dr. Franz Kamphaus, der darum gebeten habe, "an seinem Prinzip festzuhalten, seinen Geburtstag nicht öffentlich zu begehen". Auch Weihbischof Dr. Thomas Löhr feiere in diesem Jahr am 29. Februar einen runden Geburtstag. Eigens ging Tebartz-van Elst nochmals auf die Krippe im Dom ein. "Die Schritte der heiligen Familie sind Fußstapfen des Glaubens, in denen der Mensch jeder Zeit Orientierung finden kann", so der Bischof. Deshalb sei die Krippe "nicht einfach Dekoraktion", sondern "Verkündigung, auf die wir Christen nicht verzichten können". Dankbar zeigte sich der Bischof für die vielen, die wissen, "dass unser Glaube Bilder braucht, die zur Botschaft werden", denn die Krippe sei "ausschließlich aus Spenden finanziert worden". Für das begonnene Jahr wünschte der Bischof allen, die der Einladung in die Michaelskapelle gefolgt waren, "Gottes Segen und den Blick für seine Schönheit, die in allem leuchtet, was Menschen zu seiner Ehre schaffen". (pa)