15.03.2012
Religionsunterricht macht fit fürs Leben
OBERURSEL. ? Das Amt für katholische Religionspädagogik Oberursel hat eine neue Leiterin: Juliane Schlaud-Wolf ist Nachfolgerin des langjährigen Amtsleiters Wolfgang Bentrup, der zum 1. Februar in den Ruhestand gegangen ist. Die 44-jährige Theologin und Pastoralreferentin, seit sechs Jahren bereits als Studienleiterin mit den Aufgaben vertraut, ist jetzt für die Aus-, Fort- und Weiterbildung der katholischen Religionslehrer im Hochtaunus und Main-Taunus und die Zusammenarbeit mit den staatlichen Schulämtern in Friedberg und Rüsselsheim zuständig. „Wir müssen dafür sorgen, dass es genügend Religionslehrer gibt, und dass sie einen guten Job machen“, definiert sie kurz und knapp die Aufgabe des religionspädagogischen Amtes. Besonders am Herzen liegt ihr die professionelle Unterstützung und Begleitung der derzeit knapp 500 katholischen Religionslehrer, die an den 125 Schulen in den beiden Bezirken tätig sind. Ihnen will sie nicht nur das nötige Handwerkszeug anbieten, sondern auch Wertschätzung „für ihre tolle Arbeit“ vermitteln.
Die gebürtige Wiesbadenerin, die Theologie an der Frankfurter Hochschule Sankt Georgen und in Tübingen studiert hat, hatte ursprünglich mit einer Tätigkeit im Journalismus geliebäugelt und war lange Zeit als freie Journalistin in der Abteilung Kirchenfunk beim Südwestfunk tätig. Nach dem Diplom entschied sich Juliane Schlaud-Wolf für die Ausbildung zur Pastoralreferentin und sammelte in über zehn Jahren Unterrichtserfahrung, an einer Gesamtschule und an beruflichen Schulen im Rheingau. Bis heute bemüht sich die Mutter zweier schulpflichtiger Töchter, den Berufsalltag der Religionslehrer wenigstens auf gelegentlichen Stippvisiten als Vertretungskraft zu erleben, das ist ihr so wichtig wie das Fach selbst. Religionsunterricht ist in ihren Augen eine „Riesenchance“, nicht nur für die Kirche, die hier zeitgemäß und verständlich das Evangelium vermitteln könne, sondern auch für die Schüler selbst. Guter Religionsunterricht, davon ist sie überzeugt, mache „fit fürs Leben“. Wenn Schüler hier lernten, dass die Würde des Menschen nicht relativierbar sei, dass man darüber nicht abstimmen könne, „dann ist viel erreicht.“
„Die Kirche muss mehr in die Fortbildung investieren“, lautet ihr Credo für die künftige Arbeit. Im Blick auf die Entwicklung neuer Lehrpläne, die die Stärkung der Kompetenz der Schüler in den Vordergrund stellen, werde die entsprechende Unterstützung der Religionslehrer in den nächsten Jahren zu einem Schwerpunkt der Arbeit. Optimistisch stimmt sie im Blick auf die Zukunft die positive Grundhaltung dem Fach gegenüber, die sich auch in Anfragen an die Religionslehrer von Seiten des Kollegiums oder der Eltern bemerkbar mache: „Eltern wünschen sich zunehmend eine Werteorientierung für ihre Kinder.“ (rei)