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31.03.2012

Sich von Gott berühren lassen

Knapp 400 junge Christen feiern Diözesanjugendtag

LIMBURG. Andächtige Stille herrscht am Freitagabend (30. März) auf dem Limburger Domberg. Das Licht im Dom ist aus. Erleuchtet wird der Kirchenraum durch den Schein von fünf Feuerschalen. Auf den kahlen Absätzen des Chorumgangs brennen hunderte kleiner Kerzen. Leise Musik von Bläsern erklingt und knapp 400 junge Christen tauchen ein in die besinnliche Atmosphäre der Limburger Kathedrale. Hier wollen sie nun mit Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst beten und die Vigil feiern. Das Nachtgebet ist der Höhepunkt des Diözesanjugendtages 2012 im Bistum Limburg.

"Es ist gut, dass wir den Tag gemeinsam mit einem Gebet hier im Dom beenden und Gott all unsere Freude aber auch unser Leid bringen können", sagt Bischof Tebartz-van Elst. An der Schwelle zum Palmsonntag nahm er die Geschehnisse der beginnenden Karwoche in den Blick und lud die Jugendlichen ein, auf das verhüllte Kreuz zu blicken und Christus zu erkennen. "Jesus fühlt mit uns. Sein Blick trocknet unsere Tränen. Christus trägt unser Leid und vergibt uns unsere Schuld", so der Bischof. Mit dem bloßen Augen könne man die Botschaft des Kreuzes nicht fassen. Es brauche nicht nur die Sicht des Verstandes sondern vor allem auch die Sicht des Herzens. "Nur wer fühlt, was er sieht, gibt, was er hat", erklärt Tebartz-van Elst. Mit dem Herzen könne man anders sehen. Gott schaue den Menschen immer mit dem Herzen an und sein Wirken zeichne sich durch ein mitleiden, mitgehen und mitfühlen aus. Daran solle sich jeder Christ orientieren. "Christen sind Menschen des Mitfühlens", so der Bischof.

Begonnen hatte der Diözesanjugendtag am Nachmittag im Garten des bischöflichen Priesterseminars. Zum ersten Mal hatten der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Dezernat Kinder, Jugend und Familie im Bischöflichen Ordinariat dorthin zum großen Begegnungs- und Glaubensfest eingeladen. Die Jugendlichen hatten hier Gelegenheit ins Gespräch zu kommen, Kontakte zu pflegen, sich zu informieren und bei verschiedenen Aktionen Spaß zu haben: Gleichgewicht und Körpergefühl waren beispielsweise im Seil- und Kletterpark gefragt. Am Infopunkt der Ministrantinnen und Ministranten gab es zahlreiche Gruppenaufgaben zu meistern und bei den Pfadfindern drehte sich alles ums Hören und Sehen. Die Malteser waren mit einem Altersimulator und einem Barfuß-Parcour dabei und bei Job-Aktiv gab es ein Berufsinformationsspiel. Maniküre und Schminktipps gab es im Styling-Workshop von der Jugendkirche aus Wiesbaden und die Limburger Jugendkirche sorgte mit einer Cocktail-Bar für Begeisterung. Außerdem konnten die Jugendlichen bei Malaktionen, einem Trommelworkshop, einem Tast- und Geruchsparcour oder dem Geocoaching mitmachen. Ein beliebter Treffpunkt war auch die 15 Meter hohe aufblasbare Kirche. Im Zelt heizte die Deutschrock-Band Malcom aus Groß-Gerau und die Percussions-Show der Gruppe Novaslap die kühlen Temperaturen des Nachmittags auf. Thematisch drehte sich dort alles ums Thema Pilgern. Bischof Tebartz-van Elst und einige Jugendlichen berichteten bei einem Pilgertalk über ihre Erfahrungen auf verschiedenen Pilgerreisen Sie luden dazu ein, sich einfach mal auf den Weg zu sich selbst und zu Gott zu machen. Im Zelt konnten sich die Jugendlichen auch über den berühmten Jakobsweg und über den Weltjugendtag 2013 in Rio de Janeiro informieren.

Eine Besonderheit des Diözesanjugendtages 2012 war der gemeinsame Weg der Jugendlichen vom Priesterseminar zum Dom. Auf ihrem Weg durch Limburg trafen die jungen Christen an verschiedenen Wegpunkten zunächst auf Fotografien mit lachenden, fröhlichen Menschen und dann auf Bilder mit weinenden und traurigen Personen. Unterwegs sprachen sie deshalb auch miteinander über glückliche und traurige Momente in ihrem Leben. (StS)

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