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29.04.2012

"Wer mitsingt, ist missionarisch"

Bischof eröffnet Chorjubiläum in Hundsangen

HUNDSANGEN/LIMBURG. Kirchenmusik hat in Hundsangen eine lange Tradition. Unter dem Motto "100 Jahre - 100 Stimmen" feiert der katholische Kirchenchor St. Cäcilia in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Zur Eröffnung des Festjahres war Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst in der Westerwaldgemeinde zu Gast und feierte am Samstag, 28. April, in der Pfarrkirche St. Goar ein festliches Pontifikalamt.

"Ihr Chor ist ein Bote des Glücks der Seligkeit und gibt dem Reich Gottes in dieser Welt seinen Nachhall", sagte der Bischof in seiner Predigt. Am Anfang des Chores habe die bewusste Entscheidung der 22 Gründungsmitglieder gestanden, durch den Kirchengesang die Gemeinde geistlich mitzuprägen. Bis heute sei es die Motivation der Sängerinnen und Sänger, anderen Menschen die Stimme des Glaubens nahe zu bringen. "Wer innerlich von den Melodien unseres Glaubens angerührt wird, in dem wächst die Bereitschaft, sich das Bekenntnis unseres Glaubens zu eigen zu machen", so Tebartz-van Elst. Musik sei immer auch Mission, weil sie das Herz der Menschen erreichen wolle. Das Singen in einem Chor zeichne sich, durch das Gemeinsame aus, das sich durch jede einzelne Stimme bilde. Wer seine eigene Stimme einbringe, merke bald wie die Stimmigkeit zunehme. Dies gelte im Chor, im Glauben und im Leben. "Wer es wagt, sich mitzuteilen, möchte auch die Stimmen anderer hören", so der Bischof. Der Austausch im Glauben werde umso reicher, je mehr Stimmen darin vorkämen. Je weniger vertreten seien, desto größer werde die Monotonie. Je mehr Stimmlagen im Chor vertreten sind, desto spürbarer sei die Resonanz. Nicht anders sei es mit der frohen Botschaft des Evangeliums und mit der Kirche. "Sie findet so viel Resonanz in unserer Gesellschaft, wie Einzelne unserem Glauben ihre Stimme geben. Wer mitsingt, ist missionarisch. Auf Ihre Stimme kommt es deshalb an", sagte Tebartz-van Elst.

Zur Kunst der Kirchenchöre zählten auch Konzerte und es sei förderlich sich von Zeit zu Zeit neuen Herausforderungen zu stellen. Die besten Stimmen klängen allerdings nicht zusammen, wenn ihr Miteinander nicht einstudiert sei. Konzertant werde die Musik erst dort, wo verschiedene Instrumente und Stimmen zusammenfänden. Das feine Gehör für die Töne, bewahre oft davor, mit dem Kopf durch die Wand gehen zu müssen. "Das geistliche Gespür dafür, dass Gott uns als tragende Töne im Konzert der Meinungen braucht, hilft, manche Dissonanzen zu überwinden", so der Bischof. Was zusammenklinge, wirke harmonisch. Entscheidend für dieses Zusammenspiel und diese Harmonie im Glauben und im Leben seien die Grundnoten. "Wir brauchen das Evangelium, den Glauben der Kirche, das treue Gebet und den regelmäßigen Gottesdienst. Nur damit werden unsere Gesellschaft humaner und unsere Gemeinden harmonischer", betonte Tebartz-van Elst. Für Christen müsse diese Grundnote Jesus Christus sein. (StS)

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