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24.03.2012

Worte von Gott finden

Bischof Tebartz-van Elst weiht fünf neue Diakone

LIMBURG. Das Bistum Limburg freut sich über fünf neue Diakone: Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst hat am Samstag, 24. März, im Limburger Dom fünf Männer zu Diakonen geweiht. Durch Handauflegung und Gebet beauftragte er Robin Baier (31), Tobias Blechschmidt (26), Manfred Döbbeler (61), Jan Gerrit Engelmann (26) und Steffen Henrich (27) zum Dienst in der Kirche.

In seiner Predigt erklärte Bischof Tebartz-van Elst, was den Dienst des Diakons auszeichnet und welche Bedeutung er für die Zeit und für die Kirche habe. "Die Not der Menschen zu hören und in ihren Gesichtern den stummen Schrei zu sehen, der fragen lässt, was ihnen fehlt, um es vor Gott und mit ihm ins Wort zu bringen, ist ein diakonischer Dienst an unserer Zeit", so der Bischof. Es gehöre zum Image der heutigen Zeit alles in Frage zu stellen. Gerade deshalb brauche es aber auch dringend Antworten. "Ohne Antwort leben zu müssen, ist aber die Hölle. Ohne Antwort zu sein, dass ist die eigentliche Not so vieler Menschen unserer Tage", sagte Tebartz-van Elst. Wo das Absolute nicht mehr sein dürfe, wo Gott relativiert und marginalisiert werde, stehe der Mensch am Ende einsam und verlassen da. Es müsse daher Menschen geben, die Gott zur Sprache bringen, die die Botschaft des Evangeliums verkünden und so zur Orientierung für andere werden.

Der Diakon sei nicht nur das Auge der Kirche, sondern auch ihr Ohr. Er müsse die leisen Töne beim Menschen heraushören und darum wissen, wie beredt manches Schweigen sein kann. Er brauche die Bereitschaft, sich auf das Schwere im Leben und seine Untiefen in den Menschen einzulassen, um darin zu ergründen, wie der Glaube nach oben trage. Es gehöre auch zu den Aufgaben eines Diakons, den Menschen zu helfen, dass ihnen nicht die Blickrichtung auf Gott sowie das Hören und Sehen vergehe. Der Diakon müsse in seinem Leben an Christus Maß nehmen und selbst christusförmig werden. Dies bedeute, dass er mit den Augen der Liebe schauen, das Wort des Lebens tragen und die Hand des Segens ausstrecken soll. Diakonaler Dienst brauche unbedingt das Gebet. "Nur wer mit Gott spricht, kann von ihm sprechen", erklärte der Bischof. Wer Gott im treuen Gebet anschaue, gewinne dessen Gesichtszüge und könne so den Blick für die Not des Menschen erlangen. Es gelte die frohe Botschaft des Evangeliums mit ihrer ganzen Hoffnung auf Herrlichkeit zu verkünden und den Menschen näher zu bringen. Es gehöre zudem zu den Aufgaben des Diakons für die Menschen Worte von Gott zu finden und die Hand zum Segen zu heben.

Die fünf neuen Diakone haben sich gut auf ihre Weihe vorbereitet und wollen im kommenden Jahr an Pfingsten die Priesterweihe empfangen. Robin Baier wird als Diakon im Pastoralen Raum Limburg tätig sein. Er wurde am 11. November 1980 in Wiesbaden geboren und stammt aus der Pfarrei St. Bonifatius in Wiesbaden. Nach dem Abitur machte er eine Ausbildung zum Verkehrsflugzeugführer und arbeitete als Pilot. Im Jahr 2005 entschloss er sich Theologie in Bonn und Rom zu studieren und trat ins Priesterseminar ein.

Tobias Blechschmidt wurde am 24. Februar 1986 in Frankfurt-Höchst geboren und wuchs in Liederbach auf. Seine Heimatpfarrei ist die Kirchengemeinde St. Marien. Dort war er Ministrant und Jugendleiter. Vor sechs Jahren begann er sein Theologiestudium in Sankt Georgen und trat ein Jahr später ins Priesterseminar ein. Sein Freisemester verbrachte er in Freiburg. Als Diakon wird er in der Pfarrei St. Anna in Herschbach im Westerwald eingesetzt.

Manfred Döbbeler stammt aus Welschen Ennest im Sauerland. Er wurde am 13. Mai 1950 geboren. Er legte 1971 in Berlin sein Abitur ab und ging nach Florenz. In Italien studierte er Theologie und später in Berlin und Hannover noch Geschichte, Publizistik und Literaturwissenschaft. Er arbeitete viele Jahre in der Erwachsenenbildung und fing 1990 bei der Päpstlichen Stiftung "Kirche in Not" in Königstein an. Als Diakon wird er im Pastoralen Raum Usinger Land-Schmitten wirken.

Jan Gerrit Engelmann wurde am 14. Juli 1985 in Wiesbaden-Dotzheim geboren. Seine Heimatpfarrei ist St. Aegidius in Mittelheim. Er begann vor sieben Jahren sein Theologiestudium an der Universität Mainz, wechselte dann an die Hochschule Sankt Georgen und absolvierte sein Freisemester in Rom. Als Diakon wird er im Pastoralen Raum Königstein-Kronberg-Schloßborn tätig sein.

Steffen Henrich wurde am 9. Januar 1985 in Frankfurt geboren. Er wuchs in der Pfarrei St. Mauritius in Schwanheim auf und wird künftig in der Pfarrei St. Bonifatius in Wiesbaden arbeiten. Nach dem Abitur studierte er zunächst zwei Semester Angewandte Mechanik an der Technischen Hochschule Darmstadt bevor er 2006 das Theologiestudium an der Hochschule Sankt Georgen begann. (StS)

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