24.10.2013
Beseelt und voller Sehnsucht
LIMBURG - "Auf Um- und Abwegen" - so das Motto am dritten Tag der Fußwallfahrt 2013 des Bischof-Blum-Kollegs. Auch diese Etappe offenbarte den mehr als 40 Pilgern die Weite der Glaubenswege der Diözese Limburg. Dieses Mal führten 25 Kilometer von Hadamar-Oberzeuzheim nach Limburg - auf Umwegen versteht sich. Zu den 30 Dauerpilgern gesellten sich am Dienstagmorgen um 7 Uhr etwa 10 Tagespilger, die sich der Gruppe am ersten Treffpunkt, an der Kirche St. Antonius in Oberzeuzheim, anschlossen. Von dort aus ging es nach liturgischer Eröffnung und der Laudes, dem Morgengebet der katholischen Kirche, los in Richtung Limburg. Strömender Regen hielt die Gruppe nicht davon ab, sich auf die Wegstrecke einzulassen. Mal betend, mal singend, mal schweigend - jeder ging so gut wie er konnte Kilometer für Kilometer die Wege über Wiesen und Felder, vorbei an dichten Wäldern. Kleinere Gebetspausen sorgten für religiöse Impulse und wurden genutzt, um auch immer wieder Stoßgebete gen Himmel zu richten, um schöneres Wetter herbei zu wünschen. Und tatsächlich. Nach der Mittagspause im Pfarrsaal von Niedertiefenbach rissen die Wolken auf und der Weg nach Runkel war bis zum Ziel, Limburger Dom, sonnendurchflutet.
Die Beweggründe des Pilgerns sind so unterschiedlich wie Wanderschuhe und Ausrüstung. Für den einen muss das Schuhwerk gewissen Qualitätsstandards entsprechen. Für den anderen reicht ein günstiger Turnschuh, der bereits auf vielen anderen Wanderschaften sein Soll erfüllt hat. Nasse Füße können am Abend wieder getrocknet werden. Egal wie. Was am Ende eines Tages zählt sind die gemeinschaftlich verbrachten Zeiten der Gespräche, die im Laufe und im Fluss der Bewegung guten Rückhalt bieten. Da werden Fragen der eigenen christlichen Überzeugung gewälzt und das persönliche kirchliche und christliche Engagement hinterfragt. Oft kommt man mit Menschen ins Gespräch, die man so nie getroffen hätte. "Im Gespräch merke ich nicht, wie die Kilometer vergehen. Ich lasse mich ein auf den Weg und die Gemeinschaft und lerne, mich in konzentrierter Form wieder auf mich selbst zu besinnen", so Regina Kropatsch (31) eine Dauerpilgerin aus Braunfels. Wer den dritten Tag Pilgerschaft ohne feststellbare Blessuren überwunden hat, kann sich frohen Mutes auch auf die nächsten vier Tage einlassen. Ruza Bicker, eine Yogalehrerin aus Niederursel bestätigt: "Das Pilgern beinhaltet für mich eine tiefe Sehnsucht. Die Sehnsucht nach körperlicher Anstrengung gekoppelt mit christlicher Erfahrung." Beides, die Erfahrung von Anstrengung und Gottes-Beziehung, mündeten am Nachmittag dieses dritten Tages im Limburger Dom bei der Feier der Vesper, dem kirchlichen Abendgebet. Danach trennten sich die Wege für Dauer- und Tagespilger. Die nächste Etappe führt von Limburg nach Michelbach, dann unter dem Leitwort: "Wir sind getauft auf Christi Namen". (SFi)
Weitere Informationen zur Fußwallfahrt durch das Bistum gibt es unter: <link http: www.bischof-blum-kolleg.de>www.bischof-blum-kolleg.de
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