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05.03.2013

Immanuel - Gott mit uns

Zweiter Tag der Heilig-Land-Wallfahrt 2013

NAZARETH/TABGHA - Am Dienstag, 5. März, dem zweiten Tag der Bistumswallfahrt ins Heilige Land, besuchten die einhundert Pilgerinnen und Pilger Nazareth, die Heimatstadt Jesu. Der biblischen Überlieferung nach lebten Maria und Josef hier gemeinsam mit Jesus. In Nazareth empfang Maria die Botschaft des Engels. Diesem Erlebnis spürte die Pilgergruppe in der Verkündigungsbasilika nach. Dieses Gotteshaus steht auf jener Höhe, in der der Erzengel Gabriel der Gottesmutter erschienen sein soll. "Hier können wir von Maria lernen, dass zum Glauben immer auch das Hören und das Stillwerden gehören", so Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst.

In unmittelbarer Nachbarschaft zur Verkündigungskirche leben und arbeiten die Nazarethschwestern. Sie tragen in der Stadt eine große Schule mit mehr als 1.800 Schülern im Alter von 4 bis 18 Jahre. "Bildung und Erziehung sind die Grundlage dafür, dass junge Menschen im Land eine Zukunft haben", erklärte Schwester Clara. Eine Schule in dieser Größe zu führen, sei das größte Friedensprojekt im Alltag. "An unserer Schule gibt es keine Gewalt", so die deutsche Ordensschwester, die seit vielen Jahrzehnten im Heiligen Land lebt. Hier würden Charismen gefördert, Unterschiedlichkeiten im Glauben aufgezeigt sowie Toleranz und Liebe gelehrt. Christen seien im Heiligen Land eine Minderheit und fielen oft durch staatliche Systeme, erklärte Schwester Clara. Um sie im Land zu halten und ihnen eine Perspektive zu bieten, brauche es eine ganzheitliche Bildung, die Schwache und Starke im Blick habe und fördere. Dies könne jedoch nicht ohne Unterstützung geschehen. Um armen Schülerinnen und Schülern den Schulbesuch zu ermöglichen, brauche es Spenden. Diese Spenden kommen auch aus dem Bistum Limburg. Die Diözese unterstützt die Einrichtung seit einigen Jahren. Auch die Kollekte in der Eucharistiefeier kommt der Arbeit der Nazarethschwestern zugute.

Die Eucharistiefeier, die Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst mit den Pilgern feierte, griff das Leitwort des zweiten Wallfahrtstages auf: "Immanuel - Gott mit uns". "Gott mischt sich in unser Leben ein. Er will in unserer Haut stecken und sich unserer Probleme annehmen", sagte Pfarrer Dr. Christof May. Gott klopfe täglich bei den Menschen an, er werbe um sie und möchte bei ihnen ankommen. "Gott will uns erlösen, er will uns seine Liebe zeigen und macht uns deutlich, dass er der ist, der da und mit uns ist", erklärte May.

Von Nazareth aus brachen die Pilger zu zwei geistlichen Wanderungen auf. Eine Gruppe folgte den Spuren Jesu durch das Taubenthal. Die zweite Gruppe durchquerte das Wadi-Amud. "Die Landschaft hier wird für uns zum fünften Evangelium", so Bischof Tebartz-van Elst. Jeder Stein und jeder Strauch fange hier an zu sprechen und erzähle von Jesu. So empfanden es dann auch die Teilnehmer. "Die Worte der Psalmen oder auch die Texte der Heiligen Schrift, werden hier lebendig und verständlicher", so ein Teilnehmer.

Am dritten Tag der Heilig-Land-Wallfahrt werden die Pilgerinnen und Pilger gemeinsam zu Fuß nach Kafarnaum aufbrechen. Am Seeufer werden sie der Besonderheit des Ortes nachspüren. Nachmittags stehen dann die Besichtigung der Brotvermehrungskirche, die gemeinsame Eucharistiefeier in Dalmanutha und Stille Zeit auf dem Programm. (StS)

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