Suchwort eingeben

13.02.2013

Mehr als ein asketischer Willensakt

Bischof Tebartz-van Elst zum Beginn der Fastenzeit

LIMBURG - Fasten, Beten und Almosengeben ist nach den Worten von Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst mehr als ein asketischer Willensakt. "Es geht nicht um Leistung, sondern um Liebe!", sagte der Bischof von Limburg in seiner Predigt am Aschermittwoch. Er lud dazu ein, die 40 Tage bis Ostern zu nutzen, um den Weg Jesu im Evangelium mitzugehen und sich "in die Liebe zu verlieben". Die Fastenzeit sei Entbehrung, um im Loslassen und Leiden, das wirkliche Lieben einzuüben. Dies sei ein Weg der Verwandlung, der wirklich verändere.

"Wer diese Wochen der Fastenzeit als neue Hinwendung zu Gott begreift und gestaltet, lernt sich und die Menschen mit den Augen der Liebe zu sehen. Diese Liebe ist eine Leidenschaft, die aus der Passion Jesu kommt und manchmal in die Passion Jesu führt", so der Bischof. Aus dem Leiden könne im Glauben Liebe werden. Auf diese Verwandlung habe auch Papst Benedikt XVI. in seinem Pontifikat immer wieder hingewiesen. Der Heilige Vater habe viel Gegenwind ausgehalten, ohne die Güte und Liebe zu verlieren und ohne hartherzig zu werden. "Papst Benedikt hat in den acht Jahren seines Pontifikates eine Freiheit bezeugt, die Vertrauen schenkt und loslassen lässt", so Tebartz-van Elst. Sein Rücktritt zeige Freiheit und Mut, die aus Gott kommen. Papst Benedikt XVI. habe immer auf die Liebe Gottes zu den Menschen hingewiesen. Diese Liebe sei bedingungslos und stifte Freiheit, Wahrheit und Einheit. Gott selbst sei Liebe. Verliebtsein in die Liebe zeige sich auch in der täglichen Treue, die auch Enttäuschungen kenne. Wer an der Liebe festhalte, erfahre Umkehr und Erneuerung und gehe den Weg des Leidens, den Weg der Passion, mit.

Am Aschermittwoch beginnt in der katholischen Kirche die Fastenzeit. Sie ist die 40-tägige Vorbereitung auf Ostern, dem Fest der Auferstehung Jesu von den Toten. Die Fastenzeit gilt als eine Zeit der Umkehr und der Konzentration auf das Wesentliche des Glaubens. Deshalb wird sie auch österliche Bußzeit genannt. Der Aschermittwoch hat seinen Namen wegen der Asche, die in der Eucharistiefeier gesegnet und ausgeteilt wird. Die Asche ist Zeichen der Buße und Umkehrbereitschaft. (StS)

Zum Anfang der Seite springen