Suchwort eingeben

09.09.2013

Nur im Miteinander gibt es Halt

Bischof eröffnet 55. Kreuzwoche im Bistum Limburg

LIMBURG - Mit einem Pontifikalamt hat Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst am Sonntagabend die 55. Kreuzwoche im Bistum Limburg eröffnet. Bis Freitag werden sich die Gläubigen an verschiedenen Thementagen mit aktuellen Fragestellungen aus Theologie, Gesellschaft, Glauben und Kirche auseinandersetzen, miteinander ins Gespräch kommen und die Möglichkeit zur Begegnung untereinander nutzen.

Grenzen sehen und (sich) überwinden

In der Predigt griff der Bischof das Motto des Tages der Pfarrgemeinderäte auf und nahm die aktuelle Situation in der Diözese in den Blick. Der erste Thementag der Kreuzwoche, zu dem traditionell die Mandatsträger aus den synodalen Gremien eingeladen sind, stand in diesem Jahr unter dem Leitwort: Grenzen sehen und (sich) überwinden und ging dem Festgottesdienst voraus. "Es bringt nichts, vor der Grenze, die jeder vor Augen hat, davon zu laufen", sagte Tebartz-van Elst. Der Weg gehe nur weiter, indem die Grenze angegangen werde. Dies gelte immer, wo Konflikte und Krisen eine Beziehung, eine Gemeinschaft und auch die Kirche belasteten. "Vor der Grenze stehen zu bleiben, macht sie nur größer. Sich der Grenze zu stellen, macht sie vertrauter. Zur eigenen Grenze zu stehen, macht sie verträglicher", so der Bischof von Limburg. Grenzen zu sehen und zu überwinden, sei eine Aufgabe für die Christen als Kirche von Limburg gerade in diesen Tagen. In der Krise komme es darauf an, sich dem Strudel der Herausforderungen zu stellen, beieinander zu stehen und die Verbindung zu suchen die Halt gebe. Der Hand vertrauen zu können, die ausgestreckt werde, sei die Voraussetzung für Stabilität und Balance. "Nur im Miteinander gibt es Halt", betonte Tebartz-van Elst.

Es braucht gute und konstruktive Absichten 

In der Nachfolge Christi, in der jeder Katholik mit Blick auf Taufe und Firmung stehe, brauche es die Verlässlichkeit des Vertrauens, um in einen verbindenden und verbindlichen Dialog investieren zu können. "Die Mittel, die es braucht, um den Turm des Vertrauens zu bauen, sind die guten und konstruktiven Absichten und Einstellungen, wie ich sie in Gesprächen mit den Vertretern der synodalen Gremien in diesen Tagen erfahren durfte", sagte der Bischof. Grenzen seien im Sinne des Evangeliums immer der Ernstfall des Glaubens, an denen sich zeige, was Jesus den Gleichnissen voranstellt: Wer nicht sein Kreuz trage und ihm nachfolge, der könne nicht sein Jünger sein. "Krise ist Kreuz und Nachfolge ist Dialog unter dem Kreuz mit Gott und miteinander", so Tebartz-van Elst.

An der Grenze wachse dann Gemeinschaft, wenn Glaube und Gebet Worte und Wege hervorbrächten. Wo Grenzen politisch hochgezogen würden, könne allein der Glaube abrüsten. Gemeinschaft unter dem Kreuz, das sei Gemeinsamkeit im Wollen, die Verbundenheit der ausgestreckten Hände und damit ein Vertrauen, das Beste füreinander und Miteinander zu suchen. Dieses Miteinander lasse jeweils dem Anderen Raum, ohne ihn zu vereinnahmen oder ihn sich selbst zu überlassen. Es respektiere das Eigene im Sinne des Authentischen und es werde nicht müde das Gemeinsame zu suchen. "Das Eigene und das Gemeinsame zusammen zu bringen, ist der Dialog, der der Kirche zu allen Zeiten aufgegeben ist", erklärte der Bischof.

Am Montag geht die 55. Kreuzwoche mit dem Tag der Priester und Diakone weiter. Thema ist in diesem Jahr: "Bedenke, was du tust, ahme nach, was du vollziehst." - Die Hl. Eucharistie im Dienst und Leben eines Priesters und Diakons. Referent ist der Weihbischof in Köln, Dr. Dominikus Schwaderlapp.

Weitere Informationen zur Kreuzwoche und zum Kreuzfest gibt es im Internet unter <link http: www.kreuzfest.bistumlimburg.de>www.kreuzfest.bistumlimburg.de. (StS)

Zum Anfang der Seite springen