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09.09.2013

Zuhören - Beraten - Verbinden

Erster Studiengang "Brückenmodell Hessen" beendet

LIMBURG - 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die berufsbegleitende Ausbildung "Brückenmodell Hessen" erfolgreich absolviert. Seit Beendigung der dreijährigen Lehrphase dürfen sie sich "Brückenköpfe" nennen. Sie kommen aus unterschiedlichen sozialen Einrichtungen, in denen es ab sofort ihre Aufgabe ist, Kontakte zur Pfarr- bzw. Kirchengemeinde zu knüpfen. Mitgemacht haben das St. Vincenzstift gGmbH Aulhausen, das Alfred-Delp-Haus Oberursel, das Konrad-von-Preysing-Haus Frankfurt, die Lebenshilfe Limburg-Diez und das Sankt Valentinushaus in Kiedrich. Die Brückenköpfe beraten Menschen mit Behinderungen in Fragen rund um Glaube und Religion, sind Ansprechpartner in seelsorgerlichen Angelegenheiten und können sowohl Angebote in der Pfarrgemeinde ausrichten als auch Gottesdienste oder Andachten im Kirchenjahr halten. Sogenannte Qualitätszirkel helfen ihnen dabei den Kontakt untereinander lebendig zu halten und sich regelmäßig über die unterschiedlichen Arbeitsfelder auszutauschen.

Die Teilnehmer aus den fünf kooperierenden Einrichtungen empfanden es als besonders bereichernd, aus verschiedenen Arbeitskreisen zusammengekommen zu sein. "Dieses Brücken-"Patchwork" garantiert einen regen Austausch, der zu vielen neuen Ideen und Erfahrungen führt - auch und gerade im Aufbau einer ganz eigenen Spiritualität", sagte Diplom Theologe Jochen Straub bei der Übergabe der Abschluss-Zertifikate Ende August. Gemeinschaft zu erfahren und an einem weit gefächerten Angebot mitzuarbeiten, um Glauben von der Einrichtung in die Gemeinde und auf gleichem Wege wieder zurück zu transportieren, gehöre zum grundlegenden Bestandteil der Ausbildung, so Jochen Straub.

Carola Dietz (35), Sozialarbeiterin im Betreuten Wohnen des Alfred-Delp-Hauses in Orberursel und selbst ausgebildeter "Brückenkopf", berichtet davon was die Ausbildung so besonders macht: "Zum einen ist es die Intensität der Kurse durch längere Blöcke und die mehrjährige Laufzeit. Dadurch konnte die Gruppe eine starke Beziehung zueinander aufbauen. Zum anderen die personell sehr gut bestückte Fortbildungsleitung und -betreuung sowie die vielen Fortbildungsmaterialien und das gut strukturierte Rahmenprogramm an unterschiedlich wechselnden Fortbildungsorten." Ihre Arbeit im Alfred-Delp-Haus habe von dem "Extra-Projekt Fortbildung Brückenmodell" sehr profitiert. Sie habe gelernt, verlässliche Kontakte aufzubauen zwischen Bewohner, bzw. Klienten und Gemeindemitgliedern bzw. haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Gemeinde. Ein wesentliches Anliegen heute sei es, zu überlegen, wie sie die Botschaft Christi in möglichst einfacher und verständlicher Weise weitergeben könne. Und sie sei bestrebt für mehr Toleranz und Verständnis für die christliche Haltung der Einrichtung bei den Mitarbeitern zu werben.

Für die Zukunft wünscht sich Carola Dietz, dass "ihr" Team langfristig personell verstärkt werden könne, um so das Angebot noch auszubauen. Das Wichtigste sei aber, dass der Glaube als tragender Brückenpfeiler weiterhin alle miteinander verbindet. Nur so sei die gegenseitige Teilhabe zwischen Einrichtung und Gemeindestandorten zu erreichen.

Das von Christoph Beuers, Seelsorger Sankt Vincenzstift gGmbH, und Jochen Straub initiierte Projekt wird als innovatives pastorales Projekt vom Bistum Limburg gefördert und vom pastoralen Raum per Beschluss mitgetragen.

Nähere Informationen gibt es unter: Bischöfliches Ordinariat Limburg, Dezernat Pastorale Dienste, Referat Seelsorge für Menschen mit Behinderung, Roßmarkt 4, 65549 Limburg, Tel.: 06431-295-298. (SFi)

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