14.06.2013
Zur Not gibt es eine Nachtschicht
MARXHEIM/MAIN-TAUNUS. ? Zur Not wollen sie sogar eine Nachtschicht einlegen: Die großen und kleinen Gruppenleiter von St. Georg und Bonifatius zeigen sich jedenfalls am Tag nach der zentralen Eröffnung der 72-Stunden-Aktion im Main-Taunus wild entschlossen, „ihren“ Auftrag zu einem guten Abschluss zu bringen. Auf dem Gelände der Pfarrei am Café Eden in der Klarastraße wird seit Donnerstagabend schwer geschuftet: Hier soll ein Meditationsgarten für Jung und Alt entstehen, barrierefrei und auch mit dem Rollator gut zu begehen. „Zum Glück haben wir Bürgermeisterin Gisela Stang als Patin“, freuen sich die drei Gruppenältesten Aline (19), Kerstin (19) und Lars (18). Dank ihrer Hilfe sind mehrere Bagger vom städtischen Bauhof im Einsatz, fachmännisch wird Erde ausgehoben und Kies herbeigeschafft.
„Da soll ein Weg angelegt werden“, erklärt Nicole Thaler vom Garten-Eden-Team und Projektansprechpartnerin von Seiten der Pfarrei und weist auf den ausgehängten Plan. Die Pflastersteine liegen bereits bereit, ebenso drei große Findlinge, die in der Mitte ihren Platz finden werden. Auch eine Hecke muss noch gepflanzt werden. „Und die Bänke bauen wir auch selbst“, erklärt Kerstin: „mit Lehne!“ Dass eine Menge Arbeit auf die Gruppe zukommen würde, war ihr und ihren Mitstreitern natürlich klar, „aber uns ist es wichtig, zu zeigen, dass die Jugend in der Kirche aktiv ist und sich engagiert“. Gerade auch für die neu dazu gekommenen Gruppenleiter sei zudem das gemeinsame Projekt ein guter Anlass, zusammen zu wachsen, meint Lars. „Bei uns ist die Stimmung gut, auch wenn mal was schief geht“, sagt Kerstin ? und greift wieder zur Harke, um sich dem fröhlichen Trupp rund um die aufgeworfenen Erdhügel anzuschließen.
Auch in vielen anderen Orten des Main-Taunus wird in diesen Tagen die Welt ein bisschen schöner werden: 350 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind in zehn Gruppen im Einsatz, um verschiedene soziale, karitative, interkulturelle oder politische Projekte zu verwirklichen. Da wird in Hochheim und in Flörsheim das Außengelände der Kitas und in Kelkheim der Innenhof des Gemeindezentrums neu gestaltet. Die Pfadfinder wollen in Hofheim-Diedenbergen ein inklusives Zeltlager veranstalten und in Bad Weilbach soll ein Barfußpfad entstehen. Ohne tatkräftige Hilfe und Unterstützung geht das natürlich nicht. Über Radio und Internet sind daher bis Samstag viele Hilferufe zu hören: Da suchen die Mitglieder der Jugendfeuerwehr in Hattersheim Äste und Baumstämme für das Eselgehege und außerdem einen Baggerfahrer. Und auch der Pfadfinderstamm Regenbogen aus Eschborn, der in Schwalbach am Bach ein Naturerlebnisgelände baut, bittet händeringend um Hilfe: „Wir brauchen einen Betonmischer, eine Slackline, Holz.“
Ob´s funktioniert hat und alle Projekte wirklich fertig werden, wird sich am Sonntag, 16. Juni, um 17.07 Uhr, zeigen. Bis dahin brennen auch die einhundert großen Aktionskerzen, die zum Auftakt entzündet wurden. Um 18 Uhr wird der Bischof in der Frankfurter Jugendkirche Jona einen festlichen Abschlussgottesdienst für die Mitwirkenden der 72-Stunden-Aktion feiern. (rei)
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