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29.01.2014

Auf Christi Fundament errichtet

Weihbischof Löhr segnet Grundstein für neues Priesterseminar

FRANKFURT.- Auf dem Fundament Christi soll das neue Priesterseminar der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt stehen. Deshalb hat der Weihbischof von Limburg, Thomas Löhr, am Mittwoch, 29. Januar, in einem feierlichen Gottesdienst den Grundstein des neuen Seminargebäudes gesegnet. „Möge das Priesterseminar immer mehr ein Ort des Volkes Gottes sein, an dem Menschen ihre Berufung erkennen und in Jesus den Grundstein für ihr Leben entdecken“, betonte Löhr in der Jesuitenhochschule, in der die künftigen Priester für die (Erz-)Bistümer Limburg, Hamburg, Hildesheim und Osnabrück studieren. 

In seiner Predigt verwies der Weihbischof, der dem Gottesdienst gemeinsam mit Erzbischof Werner Thissen aus Hamburg und Bischof Franz-Josef Bode aus Osnabrück vorstand, darauf, dass mit Neubauten immer auch eine neue Architektur von Gemeinschaft entstehe. In diesem Sinne sei es ein Privileg der Studenten in Sankt Georgen, mitzuerleben und mitzugestalten, wie hier Kirche gebaut werde. Bauen bedeute immer auch inneres Wachstum der beteiligten Gemeinschaft. Der Neubau des Priesterseminars habe nur eine Zukunft, wenn eine lebendige Gemeinschaft sein Fundament sei. 

Gute Studienbedingungen schaffen

Das alte Seminargebäude aus dem Gründungsjahr 1926 war im vergangenen Jahr bis auf Erdgeschoss und ersten Stock abgerissen worden, da die Konstruktion einer Sanierung nicht standgehalten hätte. Außerdem war es mit 120 Plätzen bei sinkenden Priesterzahlen nicht nur zu groß geworden; die winzigen Zimmer und die sanitären Einrichtungen genügten auch nicht mehr heutigen Ansprüchen. Eine gute Priesterausbildung brauche auch gute Studien- und Wohnbedingungen, unterstrich Pater Stephan Kessler, der Leiter des Priesterseminars. In dem neuen Seminargebäude, das im April 2015 bezogen werden soll, werde deshalb großer Wert auf das Zusammenleben gelegt. In jedem der sechs Geschosse soll es eine Wohngruppe mit je zehn Studentenzimmern geben, einen gemeinsamen Wohnraum und ein Esszimmer mit Küchenzeile. Außerdem sind Wohn- und Arbeitsräume für die Seminarleiter, ein Meditationsraum und Gemeinschaftsräume vorgesehen.  

Gemeinschaft einüben

Etwa 30 Priesterkandidaten und 30 Priester aus aller Welt, die hier ein Aufbaustudium absolvieren, leben derzeit in Sankt Georgen. Sie zu menschlich reifen Seelsorgern auszubilden, die ihren Glauben für die Menschen von heute glaubwürdig vertreten können, gelinge vor allem, wenn das Gemeinschaftselement eingeübt werde, betonte Kessler. Die jungen Männer müssten neben ihrer fundierten akademischen Ausbildung vor allem ihre Berufung prüfen. Dazu brauche es verlässliche Wohngemeinschaften und eine differenzierte Kommunikationsstruktur. 

Im Jahr 2014 ein neues Priesterseminar zu konzipieren und zu gestalten, sei durchaus gewagt, gestand Pater Kessler zu. Für die Kirche gebe es dazu jedoch eigentlich keine Alternative: „Zur Weitergabe und Feier des christlichen Glaubens werden gute Priester benötigt. Die gibt es gemäß jesuitischer Überzeugung nur durch gute Ausbildung.“  

Die Kosten belaufen sich nach Angaben der Hochschule auf 8,8 Millionen Euro, die vom Trägerverein, den beteiligten Bistümern und dem Verband der Diözesen Deutschlands aufgebracht werden. (dw)

 

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