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02.01.2014

Berufung: Eine Lebensaufgabe für Jeden

Joachim Wichmann leitet Diözesanstelle Berufe der Kirche

LIMBURG - "Berufung ist immer ein Geschenk": Davon ist Joachim Wichmann überzeugt. Der 37-jährige Theologe ist Kaplan im Pastoralen Raum Limburg und leitet seit Kurzem die Diözesanstelle Berufe der Kirche im Bistum Limburg. Berufung und Nachfolge sind für Wichmann keine exklusiven Begriffe, die Männern vorbehalten ist, die in der Kirche als Priester wirken und ihr so dienen. Als getaufte Christen sind wir alle zur Nachfolge Jesu berufen.

Nachfolge habe nichts mit Alter oder Bildung zu tun, sondern mit dem Anruf Gottes und dessen wahrnehmen im eigenen Leben. "Das Leben mit Jesus und die Nachfolge Christi in der Kirche haben immer Folgen", sagt Wichmann und blickt auf seinen eigenen Lebensweg. Mit 14 Jahren habe er gespürt, dass er Priester werden wollte. In der Oberstufe wählte er Religion zum Leistungskurs und erfuhr mehr über den katholischen Glauben. Nach dem Abitur trat er nicht direkt ins Priesterseminar ein, sondern studierte Deutsch und Religion für das Lehramt in Mainz. Der Wunsch Priester werden zu wollen, ließ ihn aber nicht los. Wichmann stellte die Weichen in seinem Leben neu, studierte Theologie auf Diplom und ging ins Priesterseminar. An Pfingsten 2010 wurde er im Limburger Dom von Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst zum Priester geweiht. Fertig mit dem großen Thema "Berufung" ist er aber nicht. "Berufung ist eine Lebensaufgabe. Jeden Tag gilt es, sich neu seiner Berufung zu vergewissern und von der Frohen Botschaft Zeugnis zu geben", so Wichmann.

Nicht "Macher" sondern "Förderer"

In seiner Aufgabe als Seelsorger und Leiter der Diözesanstelle sieht er sich nicht als "Macher", sondern als Förderer von Berufungen, als Begleiter und Ansprechpartner. Ihm ist es wichtig, dass junge Menschen, die auf der Suche nach ihrer geschenkten Berufung sind und sich für einen kirchlichen Dienst interessieren, nicht allein gelassen werden und Unterstützung finden. "Die jungen Leute sollen erfahren, dass es Menschen gibt, die für sie beten und mit ihnen nach Wegen suchen, ihre Berufung zu leben", sagt Wichmann. Hinter diesem Beten steht eine Gebetsgemeinschaft aus Priestern, Diakonen, Pastoralen Mitarbeitern und engagierten Laien, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, um Berufungen für die Kirche zu beten und junge Menschen auf ihrem Berufungsweg zu begleiten. Am Weltgebetstag für geistliche Berufungen trifft sich diese Gruppe dann auch zum gemeinsamen Gebet. "Diese Gebetsgemeinschaft entwickelt sich immer mehr zu einem richtigen Netzwerk", so Kaplan Wichmann. Diese geistlichen Netzwerke seien wichtig, genauso wie der persönliche Kontakt in die Pastoralen Räume und Pfarreien des Bistums hinein und zu den anderen Diözesanstellen für Berufe der Kirche in Deutschland.

Eine wichtige Veranstaltung im Jahreslauf sind für Wichmann die sogenannten Tage zwischen den Jahren. Drei Tage lang kommen junge Männer im Priesterseminar Limburg zusammen, um sich über ihre Berufung auszutauschen und zu schauen, ob der Dienst als Priester ihr Weg sein kann. In diesem Jahr waren vom 27. bis 30. Dezember acht junge Männer im Alter von 16 bis 34 Jahren bei den geistlichen Tagen dabei. "Wir haben intensiv über das priesterliche Leben von heute nachgedacht, sind still geworden und haben uns überlegt, was der Plan Gottes mit uns vorhaben könnte", resümiert Wichmann. Besonders bereichernd seien auch in diesem Jahr wieder die Gespräche mit erfahrenen Priestern gewesen, die einen Einblick in ihr Leben und Wirken als Priester gegeben haben. Generalvikar Rösch war zu Gast und hat über seinen Weg vom Maschinenbauingenieur zum Priester berichtet. Regens Dr. Christof Strüder sprach über das Leben im Priesterseminar und über die entsprechenden Ausbildungswege. Bei einem Besuch in Braunfels und dem Gespräch mit Pfarrer Dr. Christof May wurde auf die konkreten Aufgaben eines Seelsorgers heute geblickt. "Der intensive Austausch in einem geschützten Raum hat allen Teilnehmern gut getan. Offene Fragen konnten geklärt werden und die Tage waren für niemanden eine verlorene Zeit", resümiert Kaplan Wichmann.

Weitere Informationen zur Diözesanstelle gibt es im Internet unter <link http: www.berufe-der-kirche.bistumlimburg.de>www.berufe-der-kirche.bistumlimburg.de. (StS)

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