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12.09.2014

"Die Armen haben uns Vieles zu lehren"

Rund 240 Teilnehmer beim Tag der Caritas in Limburg

LIMBURG - "Die Armen haben uns Vieles zu lehren", unter diesem Leitwort, einem Zitat von Papst Franziskus, stand der Tag der Caritas am Donnerstag, 11. September. Rund 240 Frauen und Männer, haupt- und ehrenamtliche Caritasmitglieder, trafen sich in Limburg, feierten gemeinsam Gottesdienst, tauschten sich über ihre Arbeit aus. Und sie gingen vor allem der Frage nach, was genau die Begegnung mit den Armen uns lehren kann.

Gott findet sich in den Armen

Einen ersten Impuls auf diese Frage gab der Ständige Vertreter des Apostolischen Administrators, Pfarrer Wolfgang Rösch, in seiner Predigt: "Es hilft uns im Leben, wenn wir nicht auf Menschen herabblicken, sondern versuchen, zu ihnen aufzublicken." Nur wer es schaffe, sich auch klein zu machen, der könne in den zerschundenen Menschen etwas von der Würde und Größe sehen, die Gott in ihnen sieht. Überall im Evangelium versteckt verspräche uns Gott, dass er sich in diese Menschen hinein setzt und sich in ihnen finden lässt, so Pfarrer Rösch.

Befreiende Begegnung

Nach der Eucharistiefeier im Limburger Dom wurde die Veranstaltung in der Limburger Stadthalle fortgesetzt. Dort begrüßte Diözesandirektor Dr. Hejo Manderscheid die Teilnehmer. Anschließend übergab er das Wort an den Leiter des Refugiums Hofheim, Caritas-Pfarrer Ludwig Reichert, der ebenfalls der Frage nachging: Was lehrt uns die Begegnung mit den Armen? Auf diese Frage antwortete Ludwig Reichert nicht theoretisch, sondern brachte die Begegnung des Heiligen Franziskus mit einem Aussätzigen in Erinnerung. Diese Begegnung wird für Franziskus zu einer befreienden Erfahrung und er entdeckt Lebensfreude in dieser Begegnung. Franziskus habe das entdecken dürfen, was auch wir immer wieder neu entdecken dürfen, stellte Pfarrer Reichert fest: "Du brauchst mich und ich brauche dich. In der Tat: Die Armen haben uns vieles zu lehren!"

Praxis vor Ort

Abschließend berichteten haupt- und ehrenamtliche Caritasmitglieder aus ihrem Arbeitsalltag: von der Arbeit in einem Hospiz, mit Demenzkranken, in der Schwangerenberatung, Gefängnisseelsorge, aus der Obdachlosenhilfe etc. Die Caritasmitglieder sprachen darüber, was der Dienst am Menschen bei Ihnen auslöst, auch darüber, was sie von den Armen lernen können. Wie zum Bespiel Bernhard Zepf, der den Migrationsfachdienst TEAM STADTMITTE in Frankfurt leitet. Immer wieder sei er erstaunt, erzählte er, welche Energie Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten, mitbringen. Diese Energie nehme er selber positiv auf und könne sie weitergeben, zum Beispiel beim Caritas Mentoring. Hier wird etwa ein Tandem zwischen einem Flüchtling und einem Banker gestiftet, die gemeinsam die Stadt entdecken, neue Kulturen kennenlernen. "Eine Begegnung auf Augenhöhe, wo beide Seiten voneinander profitieren und lernen".

Weitere Informationen zur Kreuzwoche und zum Kreuzfest im Internet unter <link http: www.kreuzfest.bistumlimburg.de>www.kreuzfest.bistumlimburg.de.

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