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03.01.2014

Ein Segen für Flüchtlingskinder

Sternsinger im Kaiserdom und Römer

FRANKFURT.- Sie sind ein Segen für Flüchtlingskinder in aller Welt: Mehrere hundert Sternsinger der katholischen Pfarrgemeinden in Frankfurt sind in diesen Tagen rund um den 6. Januar, den Festtag der Heiligen Drei Könige, in Frankfurt unterwegs, um den Segen Christi in die Häuser und Wohnungen zu tragen. Zum Auftakt der diesjährigen Sternsingeraktion hatten sie sich am Freitag, 3. Januar, im Kaiserdom St. Bartholomäus versammelt. Dort sandte sie der Bornheimer Pfarrer Michael Metzler aus, um Menschen in Not zu helfen.

Erste Station nach dem Gottesdienst war traditionell das Rathaus Römer. Dort wurden die kleinen Könige und Königinnen, an ihren goldenen Kronen und leuchtenden Sternen leicht erkennbar,  standesgemäß im Kaisersaal empfangen. Zum ersten Mal hieß sie Oberbürgermeister Peter Feldmann mit Mitgliedern der Stadtregierung willkommen. Feldmann dankte den rund 300 Kindern für ihren besonderen ehrenamtlichen Einsatz für benachteiligte Kinder auf der gesamten Welt. Sie seien wirklich ein Segen, denn das Schicksal anderer Menschen sei ihnen nicht gleichgültig, lobte der Oberbürgermeister. Er erinnerte daran, dass auch in Frankfurt Flüchtlinge unter schwierigen Bedingungen leben müssten und dass es auch hier Ungerechtigkeit gebe: „Auch hier werden arme Kinder ausgegrenzt.“ Da seien Mitmenschlichkeit und Hilfsbereitschaft das Gebot der Stunde, hob der Oberbürgermeister hervor und appellierte an die Sternsinger, sich auch künftig für alle Menschen „weltweit, in Europa und hier bei uns“ einzusetzen.

Seit 56 Jahren sind alljährlich bundesweit rund 500.000 Sternsinger im Rahmen der Aktion Dreikönigssingen rund um den 6. Januar unterwegs. Dabei ziehen sie von Tür zu Tür, malen ihr Zeichen *20c+m+b12* (Christus mansionem benedicat ? Christus segne dieses Haus) auf die Türen und sammeln Spenden für Kinder in den ärmsten Ländern der Erde. Die Sternsingeraktion 2014 steht unter dem Leitwort „Segen bringen ? Segen sein. Hoffnung für Flüchtlingskinder in Malawi und weltweit!“ Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks UNHCR waren im Jahr 2012 über 45 Mio. Menschen weltweit auf der Flucht. Fast die Hälfte von ihnen sind Kinder und Jugendliche, die vor Bürgerkrieg und Naturkatastrophen in ihrem Heimatland flüchten, oft ohne Eltern und Verwandte.

In Malawi, dem Beispielland der diesjährigen Aktion, herrscht Frieden. In das Land haben sich jedoch viele Tausend Menschen aus der Bürgerkriegszone Ruanda / Kongo geflüchtet. Das Land ist bitterarm und verfolgt daher eine äußerst restriktive Flüchtlingspolitik. Nur mit einer zeitlich begrenzten Sondergenehmigung dürfen Flüchtlinge arbeiten oder das Lager verlassen. In ihren Heimatländern ist oft alles zerstört, die Angehörigen tot oder vertrieben, so dass eine Rückkehr nur schwer möglich erscheint. Die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge ist oft erbärmlich. Der Flüchtlingsdienst der Jesuiten, ist Projektpartner des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“. Er kümmert sich in beispielhafter Weise um Bildungsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche im Flüchtlingslager Dzeleka, um ihnen durch einen Schulabschluss eine gute Zukunft zu ermöglichen.

Bei der Sternsingeraktion im Jahr 2013 sammelten die Sternsinger bundesweit 43,7 Millionen Euro für benachteiligte Kinder in aller Welt. Von dem Erlös wurden weltweit mehr als 2.000 Projekte für Kinder und Jugendliche in 109 Ländern der Erde gefördert. Die Aktion Dreikönigssingen ist die größte Sozialaktion, die von Kindern und Jugendlichen getragen wird. (dw)

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