01.10.2014
"Eine neue Seele für St. Peter"
LIMBURG/MONTABAUR - In der Pfarrkirche St. Peter in Ketten zu Montabaur erklingt seit kurzem eine neue Orgel. Im Herbst 2009 wurden die Planungen für die neue Mühleisen-Orgel aufgenommen und es wurde grob davon ausgegangen, diese bis zum Jahr 2017 realisieren zu können. Umso größer war die Freude, dass die Orgelweihe bereits am Sonntag, 28. September 2014, stattfinden konnte.
Der Bau der Orgel war das Ergebnis einer kreativen Auseinandersetzung mit der wechselseitigen Beziehung zwischen Raum und Instrument. "Bei der Pfarrkirche St. Peter handelt es sich um eine der größten und ältesten Kirchen im gesamten Westerwald. Sie wurde in den letzten Jahren aufwändig restauriert und gehört seitdem zu den schönsten Kirchbauten innerhalb des Limburger Bistums", so Orgelsachverständiger Prof. Markus Eichenlaub in seinem Gutachten zur bisherigen Kemper-Orgel aus dem Jahr 2009. Ziel war es, die neue Orgel optisch und klanglich in die gelungene Innenraumrestaurierung einzubinden. Dabei wurde Wert gelegt auf warme und charaktervolle Grundstimmen, die als wohltuend tragfähiges Fundament des gesamten Klanggebäudes dienen.
"Wir haben uns für schlanke, das rückwärtige Westfenster in effektvoller Aufwärtsbewegung flankierende Freipfeifengruppen entschieden, die optisch verbunden sind durch ein Rückpositiv. Dabei wurde außerdem Wert gelegt auf eine sensible Mechanik, damit wir unsere musikalischen Vorstellungen authentisch an die Pfeifen weitergeben können", bestätigt Bezirkskantor Andreas Loheide das Klang-Raum-Technik-Konzept der neuen Orgel. Für ihn bemisst sich der Stellenwert der neuen Orgel auch an der Ausbildung junger Organisten und Kirchenmusiker, die von der Funktionalität und handwerklichen Perfektion des neuen Musikinstruments ebenso profitieren sollen. "Mit dem Orgelneubau wurde der Pfarrkirche St. Peter eine neue Seele verliehen - in jeglicher Hinsicht", so Loheide.
Die nächste Gelegenheit die neue Mühleisen-Orgel in einem Solokonzert zu hören, ist am Donnerstag, 2. Oktober, um 19.30 Uhr mit dem Stuttgarter Stiftskantor Kay Johannsen. Er ist künstlerischer Leiter der Stiftsmusik Stuttgart und der renommierten Konzertreihe "Stunde der Kirchenmusik" mit jährlich 20.000 Zuhörern. Sein "Arbeitsplatz" in Stuttgart ist die größte Orgel aus der "Werkstätte für Orgelbau Mühleisen" in Deutschland. Die Festwoche zur Orgelweihe erfährt ihren Abschluss am Sonntag, 5. Oktober, um 16.00 Uhr mit einem Konzert der Regensburger Domspatzen. An der neuen Orgel wird Lutz Brenner sitzen, der seit 2004 Bezirkskantor in Bad Ems ist. (sfi)
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