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05.12.2014

Enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit

Spitzengespräch der Bischöfe mit der Landesregierung

MAINZ - "Die katholische Kirche und die Landesregierung arbeiten auf vielen Ebenen und an vielen Stellen eng und vertrauensvoll zusammen. Unser gemeinsames Ziel ist es, dass die Menschen in unserem Land ein gutes und erfülltes Leben führen können. Für diese partnerschaftliche Zusammenarbeit danke ich der katholischen Kirche und freue mich darauf, diese Zusammenarbeit fortzusetzen", erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer nach einem Gespräch des Ministerrats mit den katholischen Bischöfen am Donnerstag, 4. Dezember, in Mainz.

Auch der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, dankte der Landesregierung für die gute Zusammenarbeit und hob die Bedeutung der regelmäßigen Treffen zwischen Landesregierung und katholischer Kirche hervor. "Sie erleichtern den Dialog im Alltag und helfen, bei vielleicht strittigen Fragen zu einvernehmlichen Lösungen zu kommen", sagte er.

Die Situation von Flüchtlingen im Blick

Ein thematischer Schwerpunkt des Treffens war die aktuelle Flüchtlingssituation in Rheinland-Pfalz und in diesem Zusammenhang auch der von der Ministerpräsidentin vorgeschlagene Flüchtlingsfonds. "Wir sind uns mit den katholischen Bischöfen einig, dass wir den Menschen Zuflucht, Arbeit und eine neue Perspektive für ihr Leben geben müssen. Dabei sind wir der Caritas und allen kirchlichen Stellen für ihre Arbeit in den Kommunen und Kreisen sehr dankbar, die sich um die alltäglichen, aber auch die psychischen Probleme der Flüchtlinge kümmern und sorgen", so die Ministerpräsidentin. "Die Bevölkerung lebt die Solidarität mit den vielen Flüchtlingen in unserem Land vorbildlich. Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit sollten wir ihnen die Unterstützung zukommen lassen, die sie bitter nötig haben."

Der Trierer Bischof, Dr. Stephan Ackermann, betonte, dass die rheinland-pfälzischen Diözesen, ihre Caritasverbände sowie viele Kirchengemeinden sehr intensiv in der Flüchtlingsthematik engagiert seien. Er wies in diesem Zusammenhang auch auf das hohe Engagement vieler Ehrenamtlicher hin. Mit der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz in Trier sei das Bistum Trier besonders gefordert. "Es ist nicht nur wichtig, eine Willkommenskultur zu schaffen, sondern auch dafür zu sorgen, dass diese Willkommenskultur über eine längere Zeit erhalten bleibt", sagte er. Pfarrer Wolfgang Rösch, Ständiger Vertreter des Apostolischen Administrators im Bistum Limburg, regte in diesem Zusammenhang die Bildung von "Runden Tischen" vor Ort an.

Gemeinsam etwas für andere leisten

Der Erzbischof von Köln, Rainer Maria Kardinal Woelki, bat darum, nicht zu hohe bürokratische Hürden bei der Unterbringung von Flüchtlingen zu errichten. Gemeinsam werden sich Landesregierung und katholische Kirche auch im nächsten Jahr den Chancen widmen, die der demografische Wandel bietet. Dazu hat sich das Katholische Büro Mainz der Gemeinsamen Erklärung auf dem Demografiekongress der Landesregierung im November angeschlossen. Die Kirche sei eine wichtige Partnerin der Landesregierung bei der Gestaltung des demografischen Wandels, zum Beispiel bei Seniorenangeboten, Erwachsenenbildung oder Nachbarschaftshilfen, bei Familienunterstützung, Integration oder Flüchtlingsbetreuung, betonte die Ministerpräsidentin.

Antworten auf den demografischen Wandel

Als Teil der Gesellschaft sei auch die Kirche durch den demografischen Wandel angefragt und stelle sich dieser Aufgabe, sagte der Speyrer Bischof, Dr. Karl-Heinz Wiesemann. Die Kirche begleite Menschen durch alle Lebensphasen: So betrieben die rheinlandpfälzischen Diözesen rund 700 Kindertagesstätten und 75 katholische Schulen unterschiedlicher Arten. Dazu komme eine Vielzahl von Einrichtungen für Senioren. Außerdem leiste die Kirche durch die von ihr angebotenen Ausbildungsgänge in den Bereichen Erziehung, Pflege und Sozialarbeit einen "starken Beitrag in diese Gesellschaft, damit sowohl die Jüngsten als auch die Ältesten gut versorgt werden können", sagte Wiesemann.

Ein weiteres Thema des Gespräches war die Zukunft der Schwangerenberatung. Hier zeigten sich beide Seiten erleichtert über den gefundenen Kompromiss, bei den Beratungsstellen deutlich weniger Stellen zu kürzen, als zunächst geplant war. Die Landesregierung erklärte, dass es in diesem wichtigen und sensiblen Bereich keine weiteren Kürzungen geben soll. (Bistum Mainz)

Am Gespräch mit dem Ministerrat nahmen teil: Karl Kardinal Lehmann (Bistum Mainz), Rainer Maria Kardinal Woelki (Erzbistum Köln), Bischof Dr. Stephan Ackermann (Bistum Trier), Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (Bistum Speyer), Weihbischof Manfred Grothe (Apostolischer Administrator, Bistum Limburg), Generalvikar Dietmar Giebelmann (Bistum Mainz), Generalvikar Dr. Georg Bätzing (Bistum Trier), Generalvikar Dr. Franz Jung (Bistum Speyer), Ständiger Vertreter des Apostolischen Administrators Pfarrer Wolfgang Rösch (Bistum Limburg), Ordinariatsdirektor Dieter Skala (Katholisches Büro Mainz), Justitiar Dr. Ralf Korden (Katholisches Büro Mainz), Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Roger Lewentz (Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur), Doris Ahnen (Ministerium der Finanzen), Prof. Dr. Gerhard Robbers (Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz), Sabine Bätzing-Lichtenthäler (Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie), Eveline Lemke (Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung), Vera Reiß (Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur), Dr. Thomas Griese (Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten) und Irene Alt (Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen).

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