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24.03.2014

Gemeinsam Kirche sein

Delegation des BDKJ Limburg erlebt kirchliches Leben in Kumbo

KUMBO/LIMBURG - Ein lautes Krachen ist zu hören. Alle schauen gebannt in den grau verhangenen Himmel. Ein Tropfen fällt. Danach nichts mehr. Der ersehnte Regen bleibt vorerst aus. Es ist Trockenzeit in Kumbo/Kamerun, und zehn junge Menschen aus dem Bistum Limburg lernen mit wenig Wasser und ständigen Stromausfällen umzugehen.

Vom 6. bis 17. März 2014 hat sich der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) mit Engagierten in der Jugendarbeit des Bistums und des BDKJ Limburg auf eine spannende Reise nach Kamerun begeben, in das 6000 Kilometer entfernte Partnerbistum Kumbo. Ziel der Fahrt war der Ausbau der Jugendpartnerschaft zwischen den jungen Erwachsenen beider Bistümer, um so Verbindendes und Unterscheidendes zusammen zu entdecken. In einem mehrtägigen Workshop haben sich beide Partner mit dem Thema "Gemeinsam Kirche sein" beschäftigt.

Auf Gemeinsamkeiten des Glaubens geschaut

"Das war erst gar nicht so einfach für mich", berichtet Annika Busch von der Kolpingjugend. "Ich habe in Kumbo die Erfahrung gemacht, dass Kirche gerade bei jungen Menschen viel stärker gelebt und in den Alltag integriert ist. Das kenne ich von Deutschland kaum noch. Mich hat es total fasziniert, wie unglaublich offen die Menschen ihren Glauben praktizieren. Umso schöner fand ich es dann, dass wir auf unsere Gemeinsamkeiten geschaut haben und wie wir Kirche gestalten können."

"To love one another and being together on our journey as brothers and sisters" bildet für die jungen Menschen zweier völlig verschiedener Kulturen das Fundament ihres Glaubens, und damit das auch jeder sehen konnte, wurde ein deutliches Zeichen hinterlassen. Mit einer Spende der Christlichen Arbeiterjugend Limburg konnten die Workshopteilnehmenden in nur wenigen Tagen eine kleine Begegnungsstätte für junge Menschen ("Church in Open Space") errichten, einen Ort für Zusammenkunft, Bibelteilen, Gespräche und Gebet. "Ganz fertig geworden sind wir nicht, aber ich finde das macht nichts. Wir waren einfach da, haben zusammen gearbeitet, gegessen und gelacht. Die Herzlichkeit der Anderen, obwohl wir uns nicht kannten, hat mich einfach umgehauen." betont Julia Koik, die in der Jugendkirche JONA in Frankfurt arbeitet. Und Joachim Braun, Diözesanjugendpfarrer und BDKJ-Präses ergänzt: "Auch das ist ein gutes Symbol für Kirche sein: Man ist niemals damit fertig, vollenden kann die Kirche nur Gott selber."

Kirchliches Leben kennengelernt

Während ihres zehntägigen Aufenthalts hatten die Teilnehmer ein straffes Programm zu absolvieren. Neben dem Workshop mit Jugendlichen und dem Jugendteam der Diözese Kumbo hatten sie ein Treffen mit dem Bischof George Nkuo, und sie haben verschiedene soziale Einrichtungen besucht, u. a. das Family Life Office, das sich für Aidswaisen und für HIV/AIDS-Aufklärung einsetzt. Auch ein Besuch beim Fon (traditionelles Oberhaupt) stand auf der Tagesordnung, ebenso wie der einer Partnergemeinde weit außerhalb von Kumbo. "Es war einfach unglaublich für uns, so weit von zuhause weg zu sein, aber zu wissen, dass du irgendwo im Nichts erwartet wirst und Leute dich kennen lernen möchten und dir zum Dank für deinen Besuch noch eine Ziege schenken", erzählt Hannah Brunner aus St. Florin, Kloster Schönau, deren Gemeinde eine Partnerschaft nach Kumbo lebt. Gekrönt wurde der Besuch mit einem abschließenden Jugendgottesdienst, den die einheimischen Jugendlichen mit viel Gesang und Tanz selbst gestaltet hatten.

Auf www.wikijungkamerun.blogspot.de können alle Interessierten spannende Berichte der Teilnehmer lesen und weitere Bilder schauen. (BDKJ)

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