19.01.2014
Glaube schenkt innere Freiheit
LIMBURG - Den Aufbau und die Weiterentwicklung einer Willkommenskultur für Flüchtlinge, die Suche nach neuen Formen des Zusammenwirkens und -lebens von Generationen sowie die Weitergabe der Freude am Evangelium und am Glauben sind drei wichtige Schwerpunkte, die das kirchliche Leben im Bistum Limburg im Jahr 2014 prägen sollen. Dies haben Weihbischof Dr. Thomas Löhr und Generalvikar Wolfgang Rösch beim traditionellen Neujahrsempfang der Diözese am Sonntag, 19. Januar, auf dem Limburger Domberg deutlich gemacht. Vor mehreren hundert Gästen stellten sie heraus, dass die Kirche auf Jesus Christus hinzuweisen habe und weniger um sich selbst kreisen solle.
Die Welt ist nicht perfekt
"Jesus Christus ist keine abstrakte Größe, sondern der Messias, der für uns Menschen geboren wurde und gestorben ist", sagte Weihbischof Löhr in seiner Predigt. Der Sohn Gottes habe die Sünde der Welt hinweggenommen. Diese Sünde sei die Abwendung von Gott. "Die Sünde der Welt könnte man in heutiger Sprache so fassen: Die Welt hat ein Problem", so Löhr. Ob Krieg oder Hunger, Umweltzerstörung oder Flüchtlingsproblematik, Arbeitswelt oder Freizeitverhalten, Familienkrisen oder Gesellschaft, Rassismus oder Armut. Diese Welt sei nicht perfekt. Und gerade deshalb gelte es, Jesus Christus zu suchen, ihn zu bekennen und zu bezeugen.
Weihbischof Löhr blickte auch auf Papst Franziskus und auf sein Apostolisches Schreiben "Evangelii Gaudium". "Der Papst ist jeden Tag für eine Überraschung gut", so Löhr. Der Heilige Vater fordere von der Kirche neue Wege und eine missionarische Entscheidung die fähig ist, alles zu verwandeln. Es gelte, "langweilige Schablonen" zu überwinden und einen neuen Aufbruch aus dem Glauben heraus zu wagen. Dieser Aufbruch soll auch an die Ränder der Gesellschaft führen zu den Armen und Notleidenden. "Wir bemühen uns, das im Bistum Limburg ernst zu nehmen und haben am ersten Tag nach den Weihnachtsferien eine wichtige Weichenstellung bezüglich der Flüchtlingsproblematik vorgenommen", so Löhr.
Blick in Zukunft soll Kraft geben, nicht nehmen
Die Flüchtlingsproblematik griff Generalvikar Rösch auch beim Empfang nach dem festlichen Gottesdienst auf und betonte, dass in den kommenden Monaten an einer Willkommenskultur für Flüchtlinge im Bistum Limburg gearbeitet werden soll. Dafür wird die Diözese finanzielle und personelle Mittel aufbringen. Ziel ist es, mindestens 40 Familien ein neues Zuhause und eine neue Heimat zu geben. "Als Kirche sind wir immer Weltkirche und alle Menschen sind Kinder Gottes. Deshalb kann uns als Kirche das Leid der Flüchtlinge nicht egal sein und wir stehen hier in einer großen Verantwortung", erklärte der Generalvikar für das Bistum Limburg. Auch der demografische Wandel fordere heraus und die Kirche müsse das Zusammenleben der Generationen im Blick behalten. Es gelte, jede Generation im Blick zu behalten und allen Menschen, egal welchen Alters, eine Heimat im Glauben zu geben. Das dritte große Thema, dem sich das Bistum Limburg im neuen Jahr stellen will, ist die Weitergabe der Freude am Glauben. "Wir wollen die vielen guten Initiativen in unserem Bistum fortführen und missionarisch Kirche sein", so Rösch. Es gelte, die Freude am Evangelium und am Glauben mit anderen zu teilen und Angebote zu fördern, die dies ermöglichen. "Der Glaube schenkt uns innere Freiheit und innere Freude. Daraus können wir handeln und jeden Tag die Dinge angehen, die vor uns liegen", sagte der Generalvikar. Der Blick in die Zukunft soll Kraft geben, nicht Kraft kosten. (StS)
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