10.03.2014
"Glaube wächst, wenn man ihn teilt"
LIMBURG - Der Großteil der Christen beginnt seinen Lebensweg mit Gott und Kirche im Kleinkindalter. Um Teil der Gemeinschaft mit Jesus Christus zu werden, gibt es jedoch keine Altersbegrenzung. Am 9. März feierten 29 erwachsene Taufbewerber ihre Zulassung zur Taufe auf dem Domberg. An Ostern werden sie die drei "Sakramente des Christwerdens" - Taufe, Firmung und Erstkommunion - empfangen und so in die Kirche aufgenommen.
"Ich habe vor Dir eine Tür geöffnet..."
Generalvikar Wolfgang Rösch begrüßte alle Taufbewerber in der Michaelskapelle und nahm die Empfehlungsschreiben aus den Heimatpfarreien der Taufbewerber entgegen. Die anschließende Prozession in den Dom durch die geöffnete Dompforte symbolisierte als wortwörtlicher Eintritt in die Kirche den Weg zur Taufe. Die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit verführe dazu, Gott vom eigenen Leben nur das zu schenken, was am Ende des Tages noch übrig sei, erläuterte Generalvikar Rösch in seiner Predigt. "In der Taufe aber schenken Sie ihm das wertvollste, das Sie haben: Sie verschenken sich selbst." Rösch lud die Taufbewerber dazu ein von ihrem Glaubensweg Zeugnis zu geben. "Sie kennen die Heimatlosigkeit, die Sehnsucht, die leidenschaftliche Suche nach Gott - und Sie haben in der Kirche Ihre Heimat gefunden."
Glaube: keine Privatsache
Den Wunsch, sich taufen zu lassen, trug Felix Thomsen schon sehr lange in sich. Erst in der Taufvorbereitung habe er aber erlebt, dass der Glaube "nichts Privates" sei. "Der Glaube wächst sogar dadurch, dass man ihn teilt." Der Frankfurter freut sich nun darauf, Teil etwas ganz besonderen zu werden. "Teil der Gemeinde vor Ort und Teil der Gemeinde auf der ganzen Welt", so Thomsen.
"Ein Abschluss, der hoffentlich ein Anfang sei"
Diese Weltgemeinschaft war auch im Gottesdienst bereits spürbar. Die Taufbewerber kommen größtenteils aus den großstädtischen Regionen des Bistums und spiegeln die internationale Prägung des Rhein-Main-Gebiets wider. Lesung und Fürbitten wurden daher auch im Gottesdienst mehrsprachig vorgetragen. Generalvikar Rösch sprach die Zulassung zu den Sakramenten des Christwerdens aus, segnete die Bewerber für die letzte Etappe auf dem Weg zur Taufe und gab die Beauftragung zur Aufnahme in die Kirche an die zuständigen Pfarrer aus. Offen bliebe nun nur noch die Frage, wer mit der anstehenden Taufe letztlich das größere Geschenk empfange, so Rösch, "Sie durch die kirchlichen Sakramente oder die Kirche, weil Sie dazustoßen."
Die "Zulassung zur Taufe" wird seit 2001 am ersten Fastensonntag im Limburger Dom gefeiert. Zwischen 100 und 150 erwachsene Neugetaufte gibt es pro Jahr allein im Bistum Limburg. (hk)
Unter <link http: erwachsenentaufe.bistumlimburg.de>erwachsenentaufe.bistumlimburg.de finden Interessierte Informationen und Ansprechpartner rund um das Thema Erwachsenentaufe.