30.06.2014
Hoffnungssymbol mit Strahlkraft
LIMBURG/WEILBURG - Vertreter des KreuzFidel-Vorbereitungskreises haben zusammen mit Andreas Otto, Künstler aus Niederhadamar, das neue Symbol zum Kreuzfest vorgestellt. Das 2,60 Meter hohe Kreuz aus rohem Baustahl, bunten Glas- und Spiegelscheiben hat der Künstler wortwörtlich erträumt. Das Baustahl-Gerüst als handfestes, rohes Material, das sich dennoch im Laufe der Zeit verändert, habe frühzeitig festgestanden erläutert Otto den Entstehungsprozess des Kunstwerkes: "Es hat Ecken und Kanten, wie das richtige Leben". Wie das Gerüst zu füllen sei, sei lange Zeit offen geblieben, sagt Otto. Erst ein Traum, in dem die ursprünglich geplanten Elemente - farbiges Papier und bunte Stoffstücke - vom Wind mitsamt Kreuz umgeblasen wurden, habe zusammen mit der Vorgabe der Außen-Tauglichkeit den entscheidenden Impuls für den Glaskünstler gegeben.
Teil des Kreuzes sein
"Die einzelnen Scheiben aus Buntglas können als Zeichen der je eigenen Individualität gedeutet werden." Die mundgeblasenen Scheiben bekämen auch einmal Risse, ebenso, wie der rostende Stahl der Vergänglichkeit ausgesetzt sei. Gleichzeitig stünde der Baustahl auch als Symbol für die kirchliche Baustelle der Glaubensweitergabe. Neben den bunten Scheiben finden sich in das Kreuz auch Spiegelplatten eingelassen, die dem Betrachter ermöglichen, sich selbst als Teil des Ganzen zu begreifen. "Der Betrachter sieht sich selbst als Teil des Kreuzes. Er hat Anteil am Netzwerk der Stahl-Maschen und darf sich darin aufgefangen fühlen, wie auch die Glas- und Spiegelscheiben im Rahmen getragen sind," beschreibt Otto. "So wird das KreuzFidel-Kreuz zu einem Hoffnungssymbol mit Strahlkraft." In der Kreuzwoche wird das Kreuz an verschiedenen Orten im Bezirk Limburg ausgestellt sein, bevor es am 14. September im Zentrum des Kreuzfest-Gottesdienstes im Renaissancehof des Weilburger Schlosses stehen wird.
Kreuzwoche: Fest der Begegnung
Die Kreuzwoche ist ein Fest der Begegnung für das ganze Bistum, das seit 1959 jedes Jahr in einem anderen der elf Bezirke des Bistums ausgerichtet wird. Sechs Veranstaltungstage mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten bieten Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Höhepunkt der Kreuzwoche ist das Kreuzfest. Es setzt thematische, spirituelle und kulturelle Akzente in der jeweiligen Region. In seinem Mittelpunkt steht die Kreuzfeier mit der Verehrung der Kreuzreliquie, die in der kostbaren Staurothek aufbewahrt wird. Reliquie und Behälter stammen aus Konstantinopel. Sie gelangten im Rahmen des Kreuzzuges von 1204, bei dem die Stadt Konstantinopel zerstört wurde, über Umwege in das Bistum Trier. Seit der Gründung des Bistums Limburg befindet sich die Reliquie im Limburger Domschatz. (hk)
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