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16.04.2014

Inklusion muss selbstverständlich werden

Spitzengespräch der Vertreter aus Kirche und Sport in Hessen

WIESBADEN - Inklusion, die Teilhabe aller Menschen an allen wichtigen Lebensbereichen, muss immer mehr zu einer Selbstverständlichkeit und zu einer inneren Haltung werden. Da sind sich die Spitzen der christlichen Kirche, der Landesregierung und des Landessportbundes in Hessen einig. Bei ihrem "Spitzengespräch Kirche und Sport" im Wilhelm-Kempf-Haus in Wiesbaden-Naurod machten Kardinal Karl Lehmann, Weihbischof Dr. Thomas Löhr, Bischof Dr. Martin Hein, Kirchenpräsident Dr. Volker Jung und Dr. Rolf Müller deutlich, dass Kirche und Sport ihre Verantwortung bei diesem wichtigen Thema auch künftig wahrnehmen werden und Initiativen, die Inklusion stärken, unterstützen wollen.

"Wir brauchen eine Kultur der Achtsamkeit und der Maßstab der Inklusion müssen immer die Betroffenen selbst sein", so Dr. Thomas Löhr. Der Limburger Weihbischof freute sich, dass das Spitzengespräch in der Diözese Limburg stattfand. Das Treffen mache deutlich, welch hohe Bedeutung und Wertschätzung die Bistümer und Landeskirchen sowie die Verantwortlichen im Landessportbund und in der Politik mit ihren Verbänden, Vertretern und Verantwortlichen füreinander empfinden. Kirche und Sport passen nach den Worten Löhrs gut zusammen und haben viel gemeinsam. "Die Kirche und der Sport führen zusammen und haben den Menschen im Blick", so Löhr. Beim Thema Inklusion könnten Kirche und Sport, jeweils auf ihrem Gebiet, aber auch miteinander Vorreiter sein, die breit in die Gesellschaft hinein wirken. In besonderer Weise werde dies zweifellos im Blick auf Kinder und Jugendliche gelten, die durch Sportvereine und kirchliche Verbände sowie in Gemeinden angesprochen würden.

Im Gespräch, das vom Arbeitskreis Kirche und Sport organisiert wurde, machten die Spitzenvertreter deutlich, dass sich beim Thema Inklusion im vergangenen Jahrzehnt viel getan hat. Menschen mit Handicaps oder auch mit Migrationshintergrund seien zum Glück in vielen Bereichen der Gesellschaft mit dabei. Jedoch gebe es noch viel zu tun und die Herausforderungen müssten angepackt werden. Die Umsetzung der Inklusion brauche einen langen Atem und bedeute für Haupt- und Ehrenamtliche immer auch Mehrarbeit. Mehrarbeit, die sich aber lohne und zu der es eigentlich keine Alternative gebe. Inklusion als Wert an sich, stehe außer Frage. Man müsse jedoch über die Rahmenbedingungen sprechen, denn Inklusion koste auch Geld und brauche Strukturen, um im Großen realisiert zu werden. Um hier erfolgreich zu sein, brauche es das Miteinander vieler und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.

Inklusion sei immer auch Teil eines gesellschaftlichen Lernprozesses, zu dem auch gehöre, anzuerkennen, dass es einfach Unterschiede gibt, die nicht zu überwinden seien. Es dürfe nicht darum gehen, alles gleich machen zu wollen.

Das Spitzengespräch Kirche und Sport wird im kommenden Jahr fortgeführt. In diesem Jahr haben folgende Personen an dem Treffen teilgenommen: Kardinal Karl Lehmann, Generalvikar Dietmar Giebelmann, Weihbischof Dr. Thomas Löhr, Kirchenpräsident Volker Jung, Bischof Dr. Martin Hein, Dezernentin Dr. Beate Gilles, Referatsleiterin Elisabeth Dartmann, Pfarrer Klaus Waldeck, DJK-Diözesanreferent Joachim Sattler, Pfarrer Dietmar Heeg, Matthias Bender, Pfarrer Rolf-P. Noormann, Volker Hofmann, Dekan Bengt Seeberg, Pfarrerin Claudia Rudolff, Pfarrer Dr. Georg Hofmeister, Ulrich Striegel, Dr. Rolf Müller, Ralf-Rainer Klatt und Jörn Dulige. (StS)

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