05.06.2014
Kommt her, folgt mir nach!
LIMBURG - In den kommenden Wochen werden sechs neue Kapläne ihren Dienst im Bistum Limburg beginnen: Weihbischof Manfred Grothe, der Apostolische Administrator für das Bistum Limburg, wird am Pfingstsonntag, 8. Juni, um 15 Uhr, Frank Fieseler, Robert-Jan Ginter und Michael Weber im Hohen Dom zu Limburg zu Priestern weihen. Wojciech Kaszczyc, Rados?aw ?ydkowski und Peter Koval?in werden eine Woche später in ihren Heimatdiözesen in Siedlce und Kosice zum Priester geweiht und zum priesterlichen Dienst ins Bistum Limburg gesendet. Als Weihespruch haben sich die sechs Theologen den Vers "Kommt her, folgt mir nach!" aus dem Markusevangelium gewählt.
Berufung hat für die künftigen Neupriester immer mit Hingabe und Liebe zu tun. Jeder Mensch habe eine Berufung und sei eingeladen, auf den Ruf Gottes zu antworten und sich, dort wo er steht, in den Dienst zu stellen. Dies drückt der Weihespruch für die Sechs ganz deutlich aus.
Dankbar blicken die Sechs auf die Zeit ihres Diakonats zurück. "Für mich als Diakon war es ein schönes, lehrreiches und bestärkendes Jahr im Pastoralen Raum Oestrich/Winkel/Eltville/Wallufthal. Ich bin mit vielen Menschen unterschiedlichster Generationen und Herkunft in Kontakt gekommen und konnte mit ihnen den Glauben teilen", resümiert Frank Fieseler. Er durfte Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen begleiten, ihnen die Sakramente spenden und mit ihnen die verschiedenen Gottesdienste mitfeiern. Spannende und positive Erfahrungen hat der 34-Jährige in der Mitarbeit beim "Eltviller Tisch" gemacht.
Vom Facettenreichtum des seelsorglichen Wirkens hat Robert-Jan Ginter in der Zeit seines Diakonats profitiert. "In der Leo-Sternberg-Schule durfte ich meine Schulausbildung machen und in der Seelsorge konnte ich viele Begegnungen und Erfahrungen sammeln und das Leben mit den Menschen teilen", so Ginter. Die wichtigste Erfahrung, die Wojciech Kaszcyc gemacht hat, war die der Freude, die vom Teilen des Glaubens kam: "In vielen Gesprächen und im Spenden der Sakramente durfte ich beobachten, wie Menschen für Gott interessiert sind, wie sie von ihm schöpfen wollen. Ihnen zu helfen, eigene Gotteserfahrungen zu machen, hat mir große Freude bereitet", berichtetet Kaszcyc. Für Rados?aw ?ydkowski ist es schwer zu bestimmen, was für ihn die wichtigste Erfahrung im Diakonat war. "Das Predigen, die zahlreichen Gespräche bei den Tauf-, Trau- und Trauergesprächen, das gemeinsame Leben in einem Pfarrhaus und die Zusammenarbeit in unserem Pastoralteam, die Messdienerarbeit und Begegnungen mit Menschen in der Gemeinde oder im Fußballverein. Jede genannte Erfahrung hatte was mit dem Geben, Teilen und Empfangen zu tun", erzählt der 29-Jährige. Das regelmäßige Predigen hat Michael Weber während seines Diakonats geprägt. "Wichtig und prägend war in dieser Zeit das Zusammenarbeiten mit drei unterschiedlichen Priestern, die auch einen jeweils eigenen Stil des Predigens haben. Für diese Erfahrungen bin ich dankbar", so Weber.
Intensiv haben sich die Sechs auch mit der Frage auseinander gesetzt, was Priestersein heute bedeutet. Für Frank Fieseler bedeutet die Priesterweihe, dass er eine Lebensgemeinschaft mit Jesus Christus eingeht und seine Christusbeziehung intensiver lebt. "Auf dem Weg der Nachfolge Jesu möchte ich als Seelsorger für die Menschen da sein, die mich brauchen, besonders für jene, die nach einem Sinn in ihrem Leben suchen", so Fieseler. Durch die Verkündigung des Evangeliums möchte er in anderen den Glauben entzünden. Robert-Jan Ginter möchte als Priester aus der Begegnung mit dem Herrn den Menschen Christus nahe bringen. "Ich freue mich auf meine erste Kaplansstelle, in der ich mich gemeinsam mit den Menschen aus den Gemeinden auf diesen Weg begebe. Christus geht uns diesen Weg voraus und wir dürfen ihm nachfolgen", sagt Robert-Jan Ginter. "Wenn ich an das Priestersein denke, kommt mir die Szene aus dem Evangelium in den Sinn, wo Jesus auf dem Esel nach Jerusalem kommt. Durch den Dienst der Priester (wie durch den Esel) kommt Gott zu den Menschen", so Wojciech Kaszczyc. Dies geschehe besonders in der Eucharistie und in anderen Sakramenten, aber auch in der geistlichen Begleitung und in der Seelsorge. Für Peter Koval?in bedeutet Priestersein, Diener Christi und Verwalter der Geheimnisse Gottes zu sein. Der Priester sei nie Besitzer dieser Geheimnisse, sondern ein Mensch, dem etwas von Gott anvertraut wurde. Den Menschen nahe sein, sie zu verstehen und sie zu begleiten ist Rados?aw ?ydkowski als Priester wichtig. "Die Erfahrung der Freude im Glauben habe ich zuerst selbst als Jugendlicher gemacht und diese Freude ist in meinem Herzen geblieben. Diese Freude möchte ich mit allen teilen", sagt ?ydkowski. Den Wunsch, den Glauben mit den Menschen zu teilen und gemeinsam auf das zu schauen, was der Glaube sein kann, ist ein Ziel von Michael Weber als Priester. "Ich freue mich auf die Zeit nach der Priesterweihe, um als Priester in der Nachfolge Jesu Christi das Wort zu verkünden und gemeinsam mit den Gläubigen die Sakramente der Kirche zu feiern und zu leben", erklärt Weber.
Robert-Jan Ginter war als Diakon im Pastoralen Raum Elz/Offheim tätig. Er wurde am 31. Mai 1986 in Braunschweig geboren. Seine Heimatpfarrei ist St. Bernward in Braunschweig. Als Kaplan wird er im Pastoralen Raum Rennerod tätig sein.
Frank Fieseler war als Diakon im Pastoralen Raum Oestrich/Winkel/Eltville/Wallufthal eingesetzt. Er wurde am 11. Januar 1980 in Limburg geboren. Seine Heimatpfarrei ist St. Lubentius in Limburg-Dietkirchen. Seine erste Kaplansstelle wird in der Pfarrei St. Anna in Braunfels sein.
Michael Weber arbeitete als Diakon im Pastoralen Raum Wetzlar-Süd. Er wurde am 4. Juni 1985 in Offenbach am Main geboren. Seine Heimatpfarrei ist St. Thomas Morus in Obertshausen. Nach der Weihe wird er im Pastoralen Raum Höhr-Grenzhausen wirken.
Wojciech Kaszczyc war Diakon im Pastoralen Raum Bad Camberg. Er wurde am 9. Mai 1985 in Siedlce in Polen geboren. Seine Heimatpfarrei ist Heilig Geist in Siedlce. Er wird als Kaplan im Pastoralen Raum Flörsheim arbeiten.
Rados?aw ?ydkowski wirkte als Diakon im Pastoralen Raum Wiesbaden-City. Er wurde am 22. August 1984 in Siedlce in Polen geboren. Seine Heimatpfarrei ist Selige Märtyrer von Pratulin in Siedlce. Als Kaplan wirkt er künftig in der Pfarrei St. Bonifatius in Wiesbaden.Peter Koval?in war als Diakon im Pastoralen Raum Montabaur. Er wurde am 20. Januar 1986 in Trebisov in der Slowakei geboren. Seine Heimatgemeinde ist Hl. König Stephan von Ungarn in Parchovany. Er wird als Kaplan im Pastoralen Raum Blasiusberg wirken. (StS)