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12.12.2014

Kulturwandel im Handeln

St. Bonifatius in Wiesbaden macht Finanzen öffentlich

WIESBADEN. ? Transparenz in Sachen Finanzen schaffen: Das Bistum hat es in diesem Jahr vorgemacht, die Pfarrei St. Bonifatius in Wiesbaden ist jetzt als erste Kirchengemeinde nachgezogen und hat am Donnerstag, 11. Dezember, den Jahresabschluss 2013 im Rahmen einer  Bilanzpressekonferenz vorgestellt. Beschlossen hatte die Pfarrei diesen Schritt schon im vergangenen Jahr, als Pfarrer Wolfgang Rösch noch Vorsitzender des Verwaltungsrates war. Der heutige ständige Vertreter des Apostolischen Administrators war daher eigens nach Wiesbaden gekommen, um zusammen mit Pfarrer Stephan Gras und den Verwaltungsräten Hans-Peter Thurn und Peter Lesko über die finanzielle Situation der Pfarrei zu informieren.  

Rösch sprach in diesem Zusammenhang von einem „Kulturwandel im Handeln“. Glaubwürdigkeit müsse immer wieder neu verdient werden, dazu trage die Offenlegung der Finanzen bei. Die Fusion der Innenstadtkirchen zu einer Pfarrei neuen Typs Anfang 2012 habe die Handlungsfähigkeit in einer sich verändernden Gesellschaft erhalten. Auch Pfarrer Stephan Gras, für den die Offenlegung ein konsequenter Schritt nach den Diskussionen der vergangenen Monate ist, bezeichnete die Pfarrei neuen Typs als die einzig adäquate Art, auf die Veränderungen in der Gesellschaft zu reagieren. In der Jugendarbeit habe die Fusion bereits zu Synergieeffekten geführt.  

Gras verwies darauf, dass die Kirchengemeinde auch in der Vergangenheit bereits der Verpflichtung nachgekommen sei, die Jahresplanungen sowie den Jahresabschluss offen zu legen. „In jedem Jahr werden unsere Planungen und das Jahresergebnis der Kirchenöffentlichkeit offen gelegt. Wer mochte, konnte sich immer an den zur Einsicht bereitliegenden Informationen auf den neuesten Stand bringen.“ Diese Möglichkeit sei allerdings nur selten genutzt worden. In der jetzt vorliegenden Broschüre, die in den Pfarreisekretariaten zur Mitnahme zur Verfügung steht, sind die komplette Bilanz und das Jahresergebnis 2013 enthalten, Verpflichtungen und Vermögen der Gemeinde sind in Gänze einsehbar. 

Die Bilanz mit rund 16 Millionen Euro umfasst ein Volumen, das dem eines mittelständischen Betriebes entspricht. An acht Kirchorten betreut die Gemeinde 22 360 Katholiken. Sieben  Kindertagesstätten und 34 Immobilien sowie 175 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für die Verwaltung eine große Herausforderung, wie Hans-Peter Thurn, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates, erklärte. Im Blick auf die Fusion unterstrich er die Bedeutung der Ehrenamtlichen: „Ohne sie hätten wir es ziemlich schwer.“  

Die Kirchengemeinde müsse vor allem ihre pastoralen Aufgaben sicherstellen, dafür müssten die notwendigen Finanzmittel bereitgestellt werden. Kochen für Obdachlose, der Betrieb des Familiencafés in St. Elisabeth, Kinder- und Jugendarbeit, Seniorenarbeit, die kirchenmusikalischen Aktivitäten, pastorale Innovationen benötigten entsprechende Finanzmittel. Außerdem müssten hauptamtliche Mitarbeiter wie Küster, Hausmeister, Pfarrsekretärinnen bezahlt werden. Peter Lesko, Mitglied des Verwaltungsrates, bezifferte beispielhaft Unterhaltskosten für Kirchen und  Gemeinderäume, die ständige Investitionen notwendig machten. So kostete die Sanierung des Piushauses  rund 600.000 Euro, die Sanierungsarbeiten an der Kirche St. Elisabeth  rund 280.000 Euro, die Erneuerung des Daches von St. Mauritius  etwa 300.000 Euro.  

Der komplette Jahresabschluss steht auf der <link http: www.bonifatius-wiesbaden.de aktuelles nachrichten jahresabschluss2013>Homepage der Pfarrei St. Bonifatius zum Download bereit. (rei)

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